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BallettTesterinnen »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler«

Als BallettTesterinnen durften Helene, Anna und Sandra unsere Wiederaufnahme bereits in der Hauptprobe erleben. Hier erzählen sie von ihren Erlebnissen und Eindrücken.

Es regnete in Strömen, als ich zwanzig vor fünf bei der Staatsoper in Hamburg ankam. Ich trat ins Foyer des Gebäudes und wurde direkt von Friederike und Nathalia begrüßt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde unter uns Ballett-Testerinnen gingen wir die Treppe zum Saal hoch, erwarteten ganz gespannt und mit viel Vorfreude die bevorstehende Aufführung. Schnell noch ein Foto, letzte Fragen geklärt und schon standen wir im Saal der Hamburger Staatsoper.

Die Atmosphäre, die bereits im Saal herrschte, beeindruckte mich. Überall waren Menschen, die einen wichtigen Teil zu dem Ballettstück beitrugen: Die Techniker, dann das Orchester, Fotografen und natürlich auch John Neumeier, um bei der Probe die letzten Regieanweisungen zu geben. Da wir uns erst die Probe der B-Besetzung ansahen, erlebten wir den ersten Teil des Stücks zweimal. Aber es war in keiner Weise langweilig, zweimal die gleichen Szenen zu sehen. Es war vielmehr faszinierend, wie verschiedene Tänzer*innen die vorgegebene Choreografie umsetzten und mit welcher Präzision sie tanzten.

Nach dem ersten Probendurchlauf wurden ergänzende Regieanweisungen gegeben, das Team der Regie sprach direkt mit den Tänzer*innen, um noch Verbesserungen vorzunehmen. Bestimmte Positionen wurden unauffällig auf der Bühne mit Tape markiert. Währenddessen wärmten sich die Tänzer*innen der A-Besetzung auf. Anschließend an die kurze Pause ging es weiter, nun wurde das zwei Stunden lange Stück ganz durchgetanzt.

Ensemble in »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler« © Kiran West

Einzelne Akte wurden mit wiederkehrenden faszinierenden Bühnenbildern in Tanzform oder dem Bühnenlicht eingefangen und in den Zusammenhang des Stücks gesetzt. Das Bühnenbild und die Kostüme waren eher minimalistisch und schlicht, was jedoch die getanzten Figuren und so geschaffenen Bilder der Tänzer*innen sowie die Wirkung des Lichts hervorhob.

Ein detailreicher Bühnenhintergrund ist bei diesem Stück meiner Ansicht nach nicht nötig, die Effekte, die mit dem Licht geschaffen wurden, sind imposant und beeindruckend genug. Der Bühnenboden wirkte durch die besonderen Lichtverhältnisse teilweise wie eine Wasseroberfläche, wenn sich die Tänzer*innen in ihm spiegelten.

Während zu Beginn der Hintergrund noch schwarz war, wurde in der zweiten Hälfte des Stückes der Hintergrund der Bühne immer heller, wodurch die Silhouette der Tänzer*innen hervorgehoben wurde. Ich hörte die Spitzenschuhe auf dem Bühnenboden aufsetzen, wodurch sich das besondere Erlebnis im Ballett zu sein vervollständigte. Je nachdem, wo auf der Bühne getanzt wurde, ob im Vordergrund oder im Hintergrund, sah man entweder die Silhouetten oder die im Licht stehenden Tänzer*innen. Der leuchtende Hintergrund der Bühne änderte sich mit den einzelnen Szenen, wodurch erstaunlich viele unterschiedliche Atmosphären geschaffen wurden. Die anfangs erst dunkle Bühne wechselte zu leuchtend hell, ging über in ein dämmeriges Blau, bis das Licht ganz verschwand – fast so wie bei einem makellosen Sonnenuntergang.

Mir gefiel die von Edvin Revazov getanzte Hauptrolle sehr. Er wechselte zwischen aktiver und passiver Hauptrolle, in manchen Szenen lag er nur wie schlafend am Bühnenrand, in anderen tanzte er wieder hingebungsvoll mit den anderen Tänzer*innen oder bildete mit seinem Tanz ganz bewusst einen Kontrast zu den Bewegungen innerhalb der Choreografie der Tänzer*innen.

Mit seiner Figur wurden Assoziationen mit einem traumähnlichen Zustand geschaffen. Mit vielen Details erschuf John Neumeier bei uns Zuschauer*innen das Gefühl, einem Kreislauf des Lebens zuzusehen, man war vollkommen gebannt.

In einigen Szenen agierten viele Tänzer*innen fast statisch im Hintergrund, während im vorderen Bereich der Bühne einzelne Tänzer*innen ein Solo tanzten. Diese Art, die Bühne in allen Bereichen zu nutzen, schaffte eine ganz besondere, faszinierende Dynamik sowie Bilder, die sich räumlich von hinten nach vorne aufbauten. Würde man bei diesem Ballett jede Sekunde in einem Foto festhalten, wäre jedes Foto sehr ästhetisch und unglaublich schön.

Ich fand das ganze Stück sehr beeindruckend und war fasziniert davon, wie viele Tänzer*innen in diesem Ballettstück teilweise innerhalb einer Szene auf der Bühne waren und trotzdem in wunderschöner Synchronität getanzt haben. Die »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler« war das erste große Ballett, das ich gesehen habe. Ich fand es sehr spannend, hinter die Kulissen einer abschließenden Probe zu blicken. Zudem bin ich sehr dankbar dafür, eine Ballett-Testerin für dieses Ballett gewesen sein zu dürfen.

Helene Volkmer, 17 Jahre

Hat man erst einmal Platz gefunden, so lädt auch der abgedunkelte Saal zur Gemütlichkeit ein. Der Saal ist verstummt und von links kommend schreitet eine einzelne Ballerina über die Bühne. Ihre Schritte sind langsam und bedächtig, als hätte Sie die Macht von Raum und Zeit. Ein jeder Schritt hat Auswirkung, so auch der erste Teil vom Orchester. 

Kaum ist die Ballerina auf der anderen Seite der Bühne entschwunden, beginnt das einleitende Unisono der Trompete. Nach dem kurzen, aber kräftigen Einklang, beruhigt sich das Orchester und der Boden der Bühne ist belegt mit einer Vielzahl von Tänzern. Innehaltende Regungen bringen die Vorstellung in Bewegung. Fließend klassischer Tanz mit graziöser Anmut und die klassische Zuckerfee wird einem vorerst nicht präsentiert. Jedoch wird man später auch in diesem Bereich auf seine Kosten kommen – so viel sei verraten. 

Ensemble in »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler« © Kiran West

Erst einmal wird aber das Ballett von seiner maskulinsten Seite präsentiert. Die vorbeigelaufene Ballerina hat nur Rätsel aufgeworfen und entschwindet bereits in Vergessenheit. Eine Gruppe von männlichen Tänzern bieten ein völlig neues Bild. Begleitet von einer düsteren Musik, empfindet man sich auf ein Schlachtfeld versetzt. Die Posaunen und Trompeten setzen neuerlich an und erinnern an ferne, ankündigende Fanfaren. Das Ballett erstellt tänzerisch ein Bataillon von Soldaten. Trainierend, triumphierend und zerbrechend kommen unterschiedliche Phasen zum Ausdruck. Bilder einer Einheit werden dargestellt und doch wieder aufgebrochen. Mal kaum merklich und manchmal sehr auffallend tanzen jeweils ein oder mehrere Tänzer wortwörtlich aus der Reihe. Das klassische symmetrische Bild wird dadurch aufgebrochen. Es weckt den Suchergeist des Zuschauers, der aufmerksam die Vorstellung verfolgt. Und auch in der Compagnie hat man doch immer den ein oder anderen, der den Befehlen nicht ganz folgt.

Je nach Klangfarbe des Stückes verkörpern diese Tänzer die Emotionen. So fällt ein Tänzer inmitten der Gruppe ganz besonders auf. Dieser stellt den Begleiter unserer musikalischen Reise dar. Spannend ist zu beobachten, wie er als Außenstehender dazukommt anfängt, im Geschehen mitzuwirken scheint und doch erfahren muss, nur ein stiller Beobachter zu sein. Dieser Begleiter formt die Tänzer wie Marionetten, spiegelt damit die Befehlshaber – findet sich plötzlich wieder als einer der ihren – er lernt in der Compagnie den Zusammenhalt durch Freundschaft kennen – überzeugt die Gruppe zu einer besseren Wahl, bevor sie ihn doch verstoßen, ausgrenzen und ihren eigenen Untergang damit besiegeln. 

So viele schwerwiegende Emotionen werden abrupt abgewendet mit dem Ende des Satzes. Wieder einmal ist der Raum gefüllt mit Stille, um sich voll und ganz einer einzelnen Tänzerin zu konzentrieren. Diese beginnt völlig allein an zu tanzen ohne musikalischer Untermalung. Auch unser Beobachter ist vor Ort. Neugierig beäugt er die Bewegungen der Tänzerin. Sechs weitere Tänzerinnen erscheinen und tanzen mit der ersten unisono. Die Musik setzt ein und unser Begleiter legt sich zu Boden. Er scheint eingeschlafen zu sein und die nun folgende Darstellung samt Musik entspringen wohl seinen Träumen. Die Musik wirkt frohlockend und hat eine Leichtigkeit, wie der Sommer selbst. Begleitet von Harfe und Oboe erscheint ein neuer Tänzer – das träumerische Ebenbild des Beobachters beginnt mit der anfänglichen Ballerina im Duett zu tanzen. Sie gleichen einem Liebespaar, während der Rest der Damen regungslos bleibt. Ein weiteres Paar gesellt sich dazu. Faszinierend werden aus den übrigen Tänzerinnen ein Bild der Landschaft und Tiefe gestaltet. Sie erscheinen wie die Bäume eines Waldes, durch denen die Paare sich bewegen. Durch das Zusammenspiel einzelner Bewegungen und Versetzungen im Raum wirkt es, als würde man gleich mehrere Landschaften durchschreiten. Zum Ende hin verstummt die Musik und die Tänzer entschwinden. So wie dieser Satz begonnen hat, endet es auch. Die Dame vom Anfang ist als Einzige zurückgeblieben. Der Beobachter erwacht aus seinem Schlaf und findet das gleiche Bild vor, wie er es zuletzt erfahren hat.  

Ein neuer Satz beginnt. Wieder haben wir einen gefühlten Bühnenwechsel sowie eine neue Klangfarbe. Der Herbst zieht ein. Vier Tanzpaare und eine Dreiergruppe stehen auf der Bühne verteilt. Sie wirken wie die ruhenden Blätter an einem Baum. Ein Paar beginnt sich davon zu lösen und tanzt ein Pas de deux. Kaum zur Ruhe gekommen, beginnt das Dreiergrüppchen. Dies geschieht einheitlich mit dem Wechsel der musikalischen Gestaltung. Es erscheint somit immer wieder etwas Neues zu entdecken. Mit jeglicher Änderung des instrumentalen Spiels, ändert sich die Tanzfolge, die Tänzer und der Platz. Als würde der Wind die Blätter aufwirbeln, tanzen später alle und weitere Tänzer erscheinen auf der Bühne. Auch die Hauptfigur tanzt mit und möchte Teil dieser großen Bewegung sein. Später findet er sich mit einer Tänzerin sitzend am Boden wieder. Sie sitzen einander gegenüber und schauen sich tief in die Augen. Wieder einmal wird ohne Worte eine neue Ebene erschaffen. Die Gedanken, Gefühle und Handlungen, die eigentlich nur in den Köpfen der zwei entstehen, werden durch die Tänzer auf die Bühne projiziert. Ein einzelnes Paar spiegelt ihre Sehnsüchte, einen vergehenden Sommer im goldenen Herbst wieder. Sie finden zueinander, tanzen leidenschaftlich inmitten der aufwirbelnden Herbstblätter. Es birgt noch immer eine gewisse Form von Leichtigkeit. Nur scheint das Absterben der Blätter unausweichlich zu sein. So entschwindet auch die Dame, die an der Seite des Beobachters verweilt hat. Auch erschlafft die Tänzerin – das Spiegelbild – in den Händen des Tänzers, der sie zurücklässt. Wieder versucht der Beobachter ein weiteres Mal einzugreifen und den Verlust zu verhindern. Er eilt zur Ballerina und trägt letztlich doch nur noch den erschlafften Körper in seinen Händen. 

Madoka Sugai, Alessandro Frola und Ensemble in »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler« © Kiran West

Wieder wird ein neues Bild erschaffen. Eine einzelne Tänzerin scheint in ihrem Raum gefangen zu sein. Sie empfindet Einsamkeit. Auch sind der Beobachter und ein weiterer Tänzer jeweils für sich. Scheinen so nah zu sein und sich dennoch nicht sehen zu können. Einsam in der Nacht entschwindet die Ballerina im Halbdunkel, während die beiden Männer sich langsam zur Musik begegnen. Es wirkt, als irrten diese Wesen allein umher in der Dunkelheit der Nacht. Letztendlich sind sie doch nicht allein, begegnen einander und auch die Ballerina findet zu ihnen. Der Klang einer Solistin ertönt. Sie tanzen behutsam zu dritt bis unser Hauptcharakter zwischenzeitlich wieder schläft und ein Pas de deux folgt. Auf den Schultern beider Männer scheint die Ballerina fast fliegen zu können. Träumend wirken die Sterne schon gar nicht mehr so fern. 

Bim-Bam ertönt es plötzlich aus den Mündern eines Chores. Die dunkle Nacht scheint überstanden zu sein. Die drei Wesen beginnen wieder auf unterschiedlichen Wegen zu gehen und entfernen sich voneinander. Währenddessen erscheint die Ballerina vom Anfang. Eben diese, die bereits in Vergessenheit geraten ist. Plötzlich taucht sie wieder auf, tanzt quer durch den Saal und versprüht etwas Kindliches und Verspieltes. Sie erweckt die Aufmerksamkeit unseres Beobachters, aber verschwindet auch schon wieder bald. Neue Tänzer erscheinen dafür und füllen die Bühne. Es wird getanzt, wundersame Formen erstellt und letztendlich umarmen sich alle. Ein weiteres Mal erscheint der Engel. Das lebhafte, kindliche Verhalten weicht einer gereiften Anmut. Sie lässt unseren Beobachter erwachen, tanzt zuerst allein und später in einem romantischen Pas de deux mit ihm. Er hat die Hand des Engels ergriffen und scheint mit ihr in den Wolken zu tanzen. Alles erscheint ein perfektes Ende zu nehmen. Doch die Realität lehrt uns eines Besseren und man weiß einen freien Engel nicht auf Erden halten zu können. 

Zweimal scheint die Ballerina zu entschwinden. Die Musik kündigt es bereits an. Der Beobachter baut mit seinem eigenen Körper ein schützendes Dach über sie. Beim ersten Versuch funktioniert dies sogar und sie können ein weiteres Mal im Duett tanzen. Doch beim zweiten Versuch ist er erfolglos und sie entzieht sich ihm. Der Engel kehrt zurück zu all den anderen Engeln und ist wieder Teil eines Größeren. Unser Begleiter wandelt zwischen ihnen und ihren Formen, verschwindet gar in der Versammlung dieser Übermenschen und begreift, dass er doch nur ein kleiner Beobachter in diesem Geschehen ist und letztendlich nichts verändern kann. 

Olga Smirnova, Edvin Revazov und Ensemble in »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler« © Kiran West

Diese künstlerische Praline hat zahlreiche Facetten erschaffen. Der Zuschauer wird musikalisch und tänzerisch von den unterschiedlichsten Darbietungen verwöhnt. Eine Vielfalt an Ereignissen lassen die Zeit verstreichen wie im Flug. Wir sprechen hierbei von einer Vielfalt an musikalischer Gestaltung – von einem ruhenden Stillschweigen des Orchesters zur ruhigen andächtigen Komposition bis hin zur beschwingten Leichtigkeit und zu dramatischen Höhepunkten.
So wird dies auch tänzerisch gespiegelt. Nicht nur haben wir eine kleinere Anzahl an Tänzer, bis hin zum Solo, sondern auch die komplette Aufstellung des Ensembles. So viele Tänzer und Tänzerinnen auf der Bühne zu sehen, die gemeinschaftlich dieses Projekt präsentieren, bereitet wahre Freude. Jeder einzelne ist ein wichtiger Punkt im Gesamten. 

Anna Kröger

Für mein erstes richtiges Ballettstück, wobei ich live dabei sein durfte, war es ein aufregender und einzigartiger Moment. Das Ballett war nicht nur mit unzähligen talentierten Tänzern gefüllt, sondern wurde auch mit unendlich viel Leidenschaft und Emotionen bereichert. Jede Gestik und Mimik der Tänzer fühlte sich flüssig und aufbauend an – weniger als ein einstudiertes Stück und mehr wie eine persönliche Geschichte. Das Besondere an diesem Stück ist, dass keine festgeschriebene Handlung existiert. Jeder Zuschauer ist gezwungen eine eigene Interpretation zu gestalten, die von nichts beeinflusst wird, außer von den eigenen Gedanken, Erlebnissen, Beziehungen – vom eigenen Leben. Dementsprechend werden die Zuschauer automatisch ein Teil der Vorstellung und Teil der Handlung.

Auffallend sind auch die vielen verschiedenen Lichtverhältnisse, die im Stück teilhaben. Vor allem ist ein leuchtendes Blau immer wieder im Hintergrund in Form einer Leuchtwand oder von der Decke als Lichtstrahl auffindbar. Das Blau wurde auch in den Kostümen übernommen, genauso wie viele weitere Farben, die eine überraschende Harmonie widerspiegelten und passend zu jedem Akt und zu jeder Rolle ausgewählt wurden. Sehr interessant ist zudem die Konstellation der Tanzgruppen. Während jeder Tänzer zu einer Gruppe oder Duo gehörte, stach der Hauptcharakter nicht nur mit seinem Kostüm heraus, sondern auch, da er in jedem Akt auf der Bühne zu sehen ist. Entweder tanzt er oder er liegt am Rand der Bühne – zu sehen ist er aber stets.

Karen Azatyan und Ensemble in »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler« © Kiran West

Die Vorstellung hatte eine reichhaltige Vielfalt von verschiedenen Tanzelementen – Hebefiguren, Sprünge, Bodentanz usw. Es war sehr interessant, die vielen verschiedenen Facetten vom Ballett zu beobachten. Außerdem gab es viele Elemente, die man vom traditionellen Ballett nicht wirklich kennt. Neues zu sehen war sehr erfrischend und spannend.

Etwas, was sicherlich jeden im Saal sehr beeindruckt hat, waren die Hebefiguren der Tänzer. Sie sahen nicht nur sehr gigantisch und eindrucksvoll aus, sondern auch sehr kompliziert und stark – etwas, was man sicherlich nicht in jedem Ballettstück sehen wird.

Der größte Aspekt, den das Ballett ausmachte, war natürlich die beeindruckende Musik von Gustav Mahler. Hier gab es sehr viel Vielfalt an Instrumenten, aber auch an Eigenschaften. Die Musik war sehr abwechslungsreich. Vor allem beim Beginn des Stückes spielte die Musik laut, intensiv und kräftig, was eine sehr beeindruckende Wirkung auf den Zuschauer hatte. Durchaus war die Musik auch zärtlich, ruhig und elysisch, was eine träumerische und zauberhafte Wirkung bei den Zuschauern hinterließ. Es war durchaus ein Zusammenspiel, aber auch eine Mischung aus beiden Musikrichtungen.

Imposant waren auch die Momente, in denen keine Musik gespielt wurde und der Raum der Stille ausgesetzt war. Alles, was man hörte, waren die Tanzschritte und die Spitzenschuhe der Tänzer. Dies erzeugte eine ganz neue Sensation und das Gefühl, dass die Tänzer immer näher kommen.

Das Ballettstück ist sehr empfehlenswert, wenn man verschiedenen Kontraste in der Tanzkunst, aber auch in der Musik erleben möchte. Zudem wird die eigene Kreativität beansprucht, da man eine weite Interpretationsfreiheit hat. Es ist ein sehr schönes und gefühlvolles Ballett, was einen sehr bewegt.

Sandra Chiolo, 19 Jahre