Schlagwort: Sylvia

  • BallettTesterinnen »Sylvia«

    BallettTesterinnen »Sylvia«

    Als BallettTesterinnen durften Emma und Victoria unsere Wiederaufnahme bereits in der Hauptprobe erleben. Hier erzählen sie von ihren Erlebnissen und Eindrücken.

    Ich war gestern beim Ballett »Sylvia« und es war sehr schön.

    Beim Tanzen konnte man den Charakter der Figuren erkennen, beispielsweise die Nymphen. Die Nymphen tanzen wie stolze Wesen. Bei der ersten Szene sieht man, wie die Nymphen Bogenschießen, was mich ordentlich einschüchterte.

    Madoka Sugai als Nymphe Sylvia, Anna Laudere als Göttin Diana und das Ensemble © Kiran West

    Sylvia war für mich eine neugierige aber auch zielstrebige Figur. Ihre Neugierde erkannte ich, als sie zum ersten mal den Wald verlässt und eine andere Welt sieht.
    Die Kostüme passten zur Kulisse, beispielsweise die grünen Kleider zum Wald oder die schwarz-, rot- oder blauen Kleider zur modernen Welt. Die Musik und die Choreographie waren ebenfalls gut. Wenn es fröhliche Musik war, gab es leichte Sprünge und bei dramatischer Musik wurden wütende Sprünge und hetzende Bewegungen gemacht.

    Alles im Stück war sehr schön.

    Emma Marja Lotte Hartkopf, 12 Jahre

    Dank der Aktion BallettTester der Staatsoper Hamburg durfte ich am 03.09. gemeinsam mit einer weiteren jungen BallettTesterin bei der Hauptprobe der Wiederaufnahme des Balletts »Sylvia« von John Neumeier dabei sein. Eine Wiederaufnahme, so wurde uns erklärt, sei es, da das Ballett 1997 bereits aufgeführt worden war. »Sylvia« ist meine erste Balletterfahrung und ich hatte Schwierigkeiten, mir vorzustellen, wie ein Stück ganz ohne Text, nur mit Musik und Tanz funktionieren kann. Es hat mich überrascht, wie nachvollziehbar die Handlung und wie mehrdimensional die Figuren gerade in der Abwesenheit erklärender Sprechtexte geblieben sind.

    Madoka Sugai als Sylvia und Alexandr Trusch als Schäfer Aminta im dritten Akt © Kiran West

    Im Zentrum des Balletts steht die junge Nymphe Sylvia, beeindruckend getanzt von Madoka Sugai, die mit den geschickten Jägerinnen der Göttin Diana durch den Wald zieht und sich in der Jagd übt. Als sie eines Nachts dem Schäfer Aminta begegnet, der sich in sie verliebt, entdeckt Sylvia, geführt vom Gott der Liebe Eros (besonders ausdrucksstark und berührend getanzt von Christopher Evans), eine Welt außerhalb des mystischen Waldes und muss sich entscheiden, ob sie den jungfräulichen Jägerinnen und ihrer Mentorin Diana treu bleibt oder ihre Sinnlichkeit entdeckt.

    Das in Komplementärfarben gehaltene Bühnenbild von Yannis Kokkos unterstreicht die geheimnisvolle Atmosphäre des Nymphenwaldes und Sylvias inneren Konflikt. Mal tauchen blaue Schatten die Bühne in silbriges Mondlicht, mal betonen die Silhouetten der Tänzer*innen vor gelbem Grund den mythologischen Ursprung der Figuren. Doch auch ohne umfangreiches Hintergrundwissen um die griechische und römische Mythologie bleibt das Ballett verständlich.

    Sylvia im Tanz mit Eros/Orion (Christopher Evans) © Kiran West

    Der erste Akt beginnt schon vor der Aufführung mit dem schlafenden Endymion. Wach ist man als Zuschauer*in aber spätestens, wenn die erste Nymphe amazonenhaft von außerhalb der Bühne, fast schon aus dem Publikum heraus, den ersten Pfeil abschießt und die Jägerinnenschar unter Gebrüll auftritt. Ästhetisch und kraftvoll choreografiert springen die Tänzerinnen anmutig, mit Bögen bewaffnet in die Höhe und präsentieren ihr kriegerisches Können. Im Kontrast dazu entdeckt Sylvia, gekleidet in wallenden burgunderroten Samt, im zweiten Akt eine andere, zarte und sinnliche Seite der Weiblichkeit. Untermalt wird das Ballett von Léo Delibes Kompositionen, die mir auch als Ballettneuling überraschend bekannt vorkamen.

    »Sylvia« hat mich, begeistert und beeindruckt nach drei Akten voller Poesie und Leidenschaft, wieder in die Realität entlassen und ich bin sicher, dass das nicht mein letztes Balletterlebnis gewesen ist.

    Victoria Bernetière, 24 Jahre

  • Mit Pfeil und Bogen – Madoka Sugai ist Sylvia

    Mit Pfeil und Bogen – Madoka Sugai ist Sylvia

    Am 5. September kehrt John Neumeiers Ballett »Sylvia« nach über 10 Jahren als neu einstudierte Wiederaufnahme zurück auf den Spielplan. Die Erste Solistin Madoka Sugai wird zum ersten Mal die Titelrolle tanzen. Für John Neumeier die »beste Sylvia aller Zeiten«.

    Diesen Sonntag sehen wir dich zum ersten Mal in der Titelrolle bei der Wiederaufnahme von John Neumeiers »Sylvia«, einem Ballett mit langer Tradition. Die Rolle der Sylvia in John Neumeiers Version wurde von Monique Loudières in Paris kreiert und in weiteren Jahren in Hamburg von Heather Jurgensen und Silvia Azzoni maßgebend geprägt. Wie fühlt es sich an in ihre Fußstapfen zu treten?

    Madoka Sugai: Ich habe wirklich Respekt vor allen Tänzerinnen, die die Rolle der Sylvia getanzt haben, sie sind wunderbar. Es ist so schade, dass ich sie nicht live erleben konnte. Aber ich habe mir die Interpretation von Silvia Azzoni ansehen können. Über unser Probenvideosystem, die Dancing Cloud, konnte ich mir Aufnahmen von ihr ansehen. Silvia Azzoni ist eine starke und beeindruckende Sylvia.

    John Neumeiers »Sylvia« wurde sehr lange nicht mehr in Hamburg gezeigt, ganze zehn Jahre. Ich glaube, die Mehrheit meiner Kolleginnen und Kollegen haben dieses Ballett noch nie getanzt. Es ist eine neue Generation, die zu sehen sein wird, und das ist gut. Ein kompletter Neuanfang!

    Szene mit Sylvia (Madoka Sugai) und Aminta (Alexandr Trusch) © Kiran West 

    Neulich hat mir John Neumeier einen tollen Rat gegeben, der simpel klingt, aber viel verändert. Er sagte mir, dass ich die Sylvia auf meine ganz eigene Art interpretieren und nicht die Interpretation von anderen Tänzerinnen als Maßstab nehmen soll. Natürlich ist da Johns Choreografie, seine Schritte, die ich befolgen muss. Aber Sylvia wird nur lebendig, wenn ich etwas von mir hineingebe. Gestern hatten wir eine Bühnenprobe in der Staatsoper und ich fühlte mich großartig. Noch ist es ein »work in progress« und ich arbeite daran, die Sylvia zu werden, die ich sein will. Ich will dem Publikum eine neue Sylvia zeigen und ich hoffe, dass mir das am Sonntag gelingen wird. Dass das Publikum meine Interpretation genießt und ich das gesamte Ensemble zusammenbringen kann, während ich die Sylvia tanze. Ich bin wirklich aufgeregt!

    Madoka Sugai (Sylvia), Anna Laudere (Diana) und Ensemble in »Sylvia« © Kiran West

    Wie bereitest du dich auf die technisch wie darstellerisch anspruchsvolle Titelrolle vor?

    Mir geht es darum, Sylvia auf meine ganz eigene Art und Weise zu verkörpern. Ich genieße die Entwicklung meines Charakters, wie ich von Probe zu Probe immer mehr in die Rolle der Sylvia hineinwachse.

    Ein anderer wichtiger Teil für mich ist die Musik. Ich liebe die Musik von Léo Delibes, die Partitur hat wunderschöne Melodien! Die Musik bringt mich immer wieder dazu, jede Art von Rolle zu tanzen. Ohne zu denken, bewegt sich mein Körper einfach nach der Musik, er hört der Musik zu. Manchmal überrascht es mich selbst, wie ich einfach loslassen kann und ich mich automatisch zur Musik bewege. Ich denke dabei nicht explizit an die Schritte oder zähle Takte, es passiert ganz automatisch und mein Körper erinnert sich.

    Der Bogen ist ein zentrales Requisit im Ballett »Sylvia« © Kiran West  

    Im Ballett »Sylvia« sticht ein Requisit besonders ins Auge, der Bogen. Wie schwer ist es mit einem Bogen zu tanzen?

    Ich liebe den Bogen! Ich fühle mich mit ihm sehr stark. Es ist tatsächlich nicht ganz einfach, mit dem Bogen in den Händen zu springen. Normalerweise nutze ich meine Arme als Stütze für Sprünge, sie helfen mir dabei hoch zu springen. Da ich aber mit meinen beiden Armen den Bogen halte, bei Sprüngen teilweise über meinen Kopf, geht das nicht mehr. Ich muss das richtige Timing finden, um gleichzeitig hoch, aber auch kraftvoll und mit dem Bogen zu springen.

    Der Bogen unterstützt mich und die anderen Nymphen darin stark rüberzukommen. Letztendlich verkörpern wir auf der Bühne ja genau das: starke, unabhängige Frauen. Gleich in der ersten Szene wird das deutlich. Ich, Diana und einige andere Nymphen stehen am Bühnenrand und zielen auf die Zielscheibe auf der anderen Bühnenhälfte. Die Position, wie wir den Bogen halten, wie wir stark und zielstrebig auf die Zielscheibe zielen und dabei auch treffen… ich liebe es!

    Vielen Dank für das Interview, liebe Madoka und Toi, toi, toi!

    Nathalia Schmidt

  • BallettTester*innen für »Sylvia« gesucht

    BallettTester*innen für »Sylvia« gesucht

    Die Ballett-Tester*innen gehen in die nächste Runde: Erlebe John Neumeiers Ballett »Sylvia« vor allen anderen – wir vergeben 3 Plätze für die Hauptprobe am 3. September um 17 Uhr in der Staatsoper!

    Was macht ein*e BallettTester*in?
    Wir wollen von Dir wissen, wie Du das Ballett erlebt hast: Was hat Dich an der Inszenierung beeindruckt? Wie hat Dir der Tanz gefallen? Und wie hast Du die Musik empfunden? Dein Bericht wird hier auf dem Hamburg Ballett-Blog veröffentlicht – so kannst Du Deine Eindrücke und Erlebnisse mit anderen teilen.

    Wie werde ich BallettTester*in?
    Du bist zwischen 10 und 30 Jahre alt und hast an dem Termin Zeit? Dann melde dich ab sofort an. Schreib uns bis Montag, 23. August, eine Mail an schausdiran@staatsoper-hamburg.de mit ein paar Angaben zu Dir und sag uns, warum Du unbedingt dabei sein möchtest. Unter allen Einsendungen verlosen wir drei Plätze für die Hauptprobe. Die Gewinner*innen werden am 24. August von uns benachrichtigt.

    Termin:
    John Neumeier »Sylvia«
    Freitag, 3. September 2021, 17.00 Uhr
    Hauptprobe, Staatsoper Hamburg (Großes Haus)
    Für Tester*innen zwischen 10 und 30 Jahren

    Wir freuen uns auf Dich!