Autor: Katerina Kordatou

  • Steckbrief: Hélène Bouchet

    Steckbrief: Hélène Bouchet



    Im »Steckbrief« stellen sich unsere Tänzerinnen und Tänzer vor, hier kommt Hélène Bouchet.

    Name: Hélène Bouchet
    Geburtsdatum und -ort: 2.10.80 in Cannes. Französin
    Engagement: Hamburg Ballett seit 1998, Solistin ab 2003, Erste Solistin ab 2005

    Lieblingsfarbe: Blau, weil es die Farbe von Himmel und Meer ist
    Lieblingsfilm: »Vom Winde verweht«
    Lieblingssong: »All of Me« (John Legend)

    Wenn ich keine Tänzerin wäre, wäre ich …
    … 
    eine Designerin für Kindermode oder ich würde im Tierheim arbeiten.

    Wie und womit verbringst du deine Zeit in Quarantäne? / Dein Corona DIY-Tipp?
    Meine Quarantänezeit verbringe ich mit viel Spielen mit meinem Sohn, Gartenarbeit, Kochen, Schneidern, Fahrradfahren mit der Familie und Balletttraining. Ich arbeite auch an meinem Diplom als Ballettpädagogin. Mein DIY-Tipp ist die berühmten französischen Macarons selbst zu machen.

    Tanz ist eine Kunst mit großen Emotionen. Bemerkst du eine Veränderung im tänzerischen Ausdruck bei dir selbst, nachdem du Mutter geworden bist?
    Ja, wenn ich zum Beispiel die Mutter in John Neumeiers »Weihnachtsoratorium I-VI« tanze, empfinde ich die Emotionen noch stärker seitdem ich selbst Mutter geworden bin. Meine emotionale Welt ist seit der Geburt meines Sohnes viel weiter geworden.

    Dies oder Das …

    Comedy oder Drama?
    Beides.

    Bücher oder Filme?
    Filme.

    Zuhören oder Sprechen?
    Zuhören.

    Frühaufsteher oder Nachteule?
    Frühaufsteherin, weil mein Sohn sehr früh »Mama« ruft.

    Sommer oder Winter?
    Sommer (Ich komme aus Cannes.)

    Berge oder Meer?
    Meer, aber ich fahre auch gerne in die Berge, weil mein Mann sie liebt.

    Familie oder Freunde?
    Familie.

    Tee oder Kaffee?
    Kaffee.

    Kochen oder Bestellen?
    Kochen (mit französischem Flair!).

    Alster oder Elbe?
    Alster.

    Katerina Kordatou

  • Sommerschule in Toronto

    Sommerschule in Toronto

    Der Schüleraustausch zwischen der Ballettschule des Hamburg Ballett und Canada‘s National Ballet School hat eine lange Tradition. Im Rahmen dieses Austauschprogramms erhalten jedes Jahr Schülerinnen und Schüler beider Schulen die Möglichkeit, an Intensivkursen in Toronto und Hamburg teilzunehmen. Für die Hamburger Ballettschüler werden diese Reisen durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Freunde des Ballettzentrums Hamburg e.V. ermöglicht. Diesen Sommer waren Francesco Cortese und Darcie Ridder zu Gast bei Canada‘s National Ballet School und erzählen von ihrer unvergesslichen Zeit in Toronto.

    Der Sommer ist eine tolle Zeit im Jahr, um sich zu entspannen, Spaß zu haben und neue Erfahrungen zu sammeln. Aber für einen Tänzer ist es auch sehr wichtig, in so einer langen Zeit in Form zu bleiben. Unter anderem deswegen organisiert die Ballettschule des Hamburg Ballett zusammen mit Canada’s National Ballett School (NBS) jedes Jahr einen Austausch. Dieses Jahr hatten eine Schülerin und ich die Möglichkeit, an der Sommer-Schule in Toronto teilzunehmen. Es ging mit dem langen Flug, der uns nach Kanada brachte, los. Am nächsten Tag folgten direkt die ersten Unterrichtsstunden in Canada’s National Ballet School. Mein Tag fing immer in der »Residence« an, einem Internat, in dem auch unsere Kollegen von anderen internationalen Ballettschulen gewohnt haben. Nach dem Frühstuck gingen wir zu der nahegelegenen Ballettschule, einem sehr modernen Gebäude, das nur für Ballett konzipiert wurde.

    Mein erster Unterricht am Morgen war »Upper Body« bei Raymond Smith – ein sehr anstrengendes Training, das seinen Schwerpunkt auf den Armen und dem Oberkörper hatte. Direkt danach hatte ich Ballettunterricht bei James Kudelka, dem ehemaligen künstlichen Leiter des National Ballet of Canada. Dies hat mir sehr geholfen, meine Technik zu erweitern. Danach haben wir alle gemeinsam in der Kantine gegessen. Nachmittags ging es mit »Allegro und Repertoire« bei Raymond Smith als Lehrer weiter. Dabei konnten wir an unseren Sprüngen und so genannten Tricks arbeiten sowie Teile des klassischen Repertoires erlernen. Darauf folgte mein Lieblingsfach: »Modern Technique«. In diesem Fach wurde ich zwei Wochen von David Norsworthy und zwei Wochen von Belinda McGuire unterrichtet. Diese Stunden haben mir eine neue Tür geöffnet: Ich habe gelernt, ein gutes Körpergefühl zu erarbeiten und somit mich selbst besser kennenzulernen. Außerdem hat es mir geholfen, viele Dinge von einer anderen Seite zu betrachten und damit meine Denkweise zu erweitern. Am Ende jeden Tages hatten wir eine Probe für den »Stephen Godfrey Choreographic Workshop«, der seit 1993 jedes Jahr stattfindet. Im Rahmen dieses Workshops bekommen Schülerinnen und Schüler der 9. bis 12. Klasse der NBS die Möglichkeit, Choreografien selbst zu entwickeln und ein eigenes Stück auf die Beine zu stellen. Dies war auch eine tolle Erfahrung für mich, bei der ich viel Neues gelernt habe.

    Ich hatte eine tolle Zeit in Toronto, in der ich mich tänzerisch weiterentwickeln und viele tolle Erfahrungen sammeln konnte. So bin ich auf der einen Seite meinem Ziel, Tänzer zu werden, einen Schritt nähergekommen und habe auf der anderen Seite einen tollen Sommer im wunderschönen Toronto verbracht. Dafür bedanke ich mich recht herzlich bei dem organisatorischen Team der Ballettschule des Hamburg Ballett und den Freunden des Ballettzentrums! Ich hoffe, dass diese Möglichkeit des Austausches weiterhin bestehen bleibt und noch viele Schüler diese Erfahrung machen können.

    Francesco Cortese

    Francesco Cortese im Ballettstudio © Ballettschule

    Die vier Wochen beim Sommer-Intensivkurs von Canada´s National Ballet School (NBS) waren eine großartige Erfahrung, durch die ich viel Neues lernen und meine Tanzfähigkeiten erweitern konnte. Die intensive Arbeit mit solch inspirierenden und erfahrenen Lehrern hat mir auf jeden Fall sehr geholfen, meine Technik zu verbessern, vor allem im Balletttraining und im Spitzentanz.

    Im »Modern Dance«-Unterricht war es wirklich interessant, neue Einblicke in den modernen Tanz wie auch choreografische Impulse zu bekommen. Auch die Möglichkeit, im »Contemporary Jazz«-Unterricht in völlig neue Tanzarten, von Hip-Hop bis Jazz-Tanz, einzutauchen, hat mir viel Spaß gemacht und wird sich bestimmt als hilfreich in der Zukunft erweisen. Die Einstudierung von zwei von Peggy Baker choreografierten Solos im »Contemporary Repertoire«-Unterricht gefiel mir ebenfalls sehr. Von jedem Unterricht nahm ich etwas mit und schrieb es mir sogleich in meinem blauen Ballettnotizbuch auf. Die Mitwirkung am »Stephen Godfrey Choreographic Workshop«, bei dem Studenten der NBS Stücke für die Austauschschüler kreieren, die im Betty Oliphant Theater aufgeführt werden, war ein weiteres Highlight dieser Wochen hier.

    Obwohl wir uns an den herrlichen, heißen Sommertagen die meiste Zeit im Tanzstudio aufhielten, waren meine Kameraden und ich äußerst froh, solch eine Gelegenheit für unsere Ausbildung und dazu die Chance zu haben, Toronto zu erkunden und die wunderschönen Niagarafälle zu bewundern. Als meine Zeit in Kanada vorbei war, wusste ich, dass ich für diese unglaubliche Möglichkeit immer dankbar sein werde und dass ich diesen Sommer voller Freundschaft, Glück und neuer Erfahrungen nie vergessen werde. Vielen lieben Dank an die Ballettfreunde, Frau Hyatt und alle Beteiligten für dieses wundervolle Geschenk!

    Darcie Ridder

    Darcie Ridder vor Canada’s National Ballet School © Ballettschule