Madoka Sugai verabschiedet sich vom Hamburg Ballett

2012 war sie für das Bundesjugendballett nach Hamburg gekommen. In unzähligen Rollen begeisterte sie durch ihre makellose Technik und natürliche Ausstrahlung. Zum Ende der Saison 2024/25 verabschiedet sich die Erste Solistin Madoka Sugai nun vom Hamburg Ballett. Hamburg wird dich schmerzlich vermissen, liebe Madoka!

Die gebürtige Japanerin erhielt ihre Ausbildung an der Sasaki Mika Ballettakademie in Yamato. Nachdem sie 2012 beim Prix de Lausanne gewann, wählte sie ganz bewusst das Bundesjugendballett als erste Station ihrer weiteren Karriere. Dort habe sie gelernt, flexibel und kreativ auf unterschiedlichste Situationen, Räume und Umgebungen zu reagieren, was sie als ganz besonders wertvoll für ihren weiteren Werdegang empfand. 2014 engagierte John Neumeier sie ins Ensemble des Hamburg Ballett, wo sie 2017 zur Solistin und 2019 zur Ersten Solistin avancierte.

Madoka Sugai überzeugte in klassischen, neoklassischen sowie zeitgenössischen Werken durch ihre gefühlvollen Interpretationen in Verbindung mit exzellenter klassischer Technik. So begeisterte sie das Publikum als Kitri oder Dulcinea in „Don Quixote“ (Rudolf Nurejew), Marguerite Gautier in „Die Kameliendame“, Prinzessin Natalia in „Illusionen – wie Schwanensee“, Prinzessin Aurora oder Florine in „Dornröschen“, „Cinderella“ in „A Cinderella Story“, Luise in „Der Nussknacker“ oder in der Titelrolle in Cathy Marstons „Jane Eyre“. Sie verzauberte als kämpferische Sylvia, willensstarke Hermia in „Ein Sommernachtstraum“, fesselte ihr Publikum als Nijinskys Schwester Bronislava, und verdrehte als Kirke nicht nur Odysseus in „Odyssee“ den Kopf.

John Neumeier kreierte für sie unter anderem die Rollen der jungen Frau und der Geistlichen in „Dona Nobis Pacem“ und zahlreiche Soli, u.a. in „Beethoven-Projekt I & II“, „Ghost Light“ und „Epilog“. Auch in Aszure Bartons Neukreation „Slow Burn” (2024), das sich weisen und starken Frauen widmet, tanzte sie eine der beiden weiblichen Hauptrollen an der Seite von Silvia Azzoni.

2018 wurde sie mit dem Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis ausgezeichnet, der alljährlich vielversprechende Nachwuchskünstler*innen aus den Bereichen Tanz, Musik und Gesang kürt.

Madoka Sugai ist gern gesehener Gast auf zahlreichen internationalen Ballett-Galas. So war sie beispielsweise Gast des World Ballet Festival in Tokyo 2024 – u. a. mit „Sinatra Suite“ von Twyla Tharp – und trat auf renommierten internationalen Galas in Japan und Europa auf, wo ihre Darbietungen von einer großen Schar internationaler Fans gefeiert werden.

Bevor sie sich von Hamburg verabschiedet, ist Madoka Sugai noch einige Male im Rahmen der 50. Hamburger Ballett-Tage zu erleben. Als Bronislava Nijinsky tanzt sie am 15. Juli in »Nijinsky«. Darüber hinaus ebenso in den beiden mehrteiligen Ballettabenden »THE TIMES ARE RACING« (17. Juli) und »SLOW BURN« (19. Juli), sowie in der Nijinsky-Gala L (20. Juli), dem feierlichen Abschluss der Festtage und der Spielzeit 2024/25.
Liebe Madoka, wir wünschen dir von Herzen alles Gute für die Zukunft und weiterhin viele glorreiche Momente auf den Bühnen dieser Welt und sagen danke für dein Feuer, deine Präzision und die unzähligen unvergesslichen Bühnenmomente, die uns alle tief berührt haben!