Zurück zur Startseite

Dr. Wolfgang Gushurst zur SWR-Fernsehaufzeichnung von John Neumeiers »Beethoven-Projekt«

Titelbild: John Neumeier mit Dr. Wolfgang Gushurst, seiner Frau Silke Hirmer und Dr. Jörn Rieckhoff nach der Premiere von
»Orphée et Eurydice« in Baden-Baden © Kiran West

Im Rahmen der Herbstfestspiele 2019 zeigt das Hamburg Ballett im Festspielhaus Baden-Baden John Neumeiers 160. Ballett, das »Beethoven-Projekt«. Die beiden Aufführungen am 3. und 4. Oktober werden vom SWR aufgezeichnet und voraussichtlich im Frühjahr 2020 ausgestrahlt. Dr. Wolfgang Gushurst, seit 2017 Leiter der SWR-Hauptabteilung »Kultur, Wissen, SWR2«, hat sich in besonderer Weise für diese Kooperation stark gemacht. Anlässlich der Saisoneröffnung im Festspielhaus Baden-Baden sprach er mit Dr. Jörn Rieckhoff über seine persönliche Motivation, für John Neumeier auch medial den roten Teppich auszurollen.

Was verbinden Sie mit John Neumeier und dem Hamburg Ballett? Wo haben Sie die Compagnie bisher erlebt?

Dr. Wolfgang Gushurst: Sehr beeindruckend und intensiv sind die Aufführungen wie z.B. im letzten Jahr im Festspielhaus Baden-Baden mit »Bernstein Dances«. Das Besondere und die intensive Detailarbeit vermittelt sich aber auch sehr gut bei einem Proben- oder Werkstattbesuch. So hatte ich bei einem Hamburg-Aufenthalt mit meiner Familie Gelegenheit, im Rahmen der Theaternacht einen Einblick in die Probenarbeit in der Hamburger Ballettschule zu erhalten. Dies kann ich sehr empfehlen.

Die ersten Testaufnahmen erfolgten während der Bühnenprobe im Festspielhaus Baden-Baden © Kiran West

Der SWR ist ein langjähriger Partner des Hamburg Ballett und hat in der Vergangenheit zentrale Werke aus John Neumeiers Schaffen aufgezeichnet. Was war der Impuls, diese Tradition mit John Neumeiers neuestem Ballett wiederzubeleben?

Wir stehen kurz vor dem Beethovenjahr 2020. Die verschiedensten Orchester, Ensembles, Musiker beschäftigen sich mit den Werken, und vermutlich wird alles, was Beethoven jemals auf Notenpapier gebracht hat, zur Aufführung gelangen. Als Programmmacher und auch Kulturproduzent sind wir immer auf der Suche nach originellen Zugängen, was mit der künstlerischen Aneignung von Beethovens Musik durch John Neumeier garantiert gegeben ist.

Natürlich hilft bei solchen Projekten auch die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit etwa zur »Matthäus Passion« oder »Tod in Venedig«. Übrigens hatte in der »Matthäus-Passion« John Neumeier bei der SWR-Aufzeichnung 2005 als Jesus seinen legendären letzten Auftritt als Tänzer in einer Hauptrolle.

John Neumeier mit Film-Regisseurin Myriam Hoyer, Lloyd Riggins und AssistentInnen bei Proben zu »Beethoven-Projekt«
in Baden-Baden © Kiran West

John Neumeier bringt das Hamburg Ballett seit mehr als 20 Jahren regelmäßig mit neuen Programmen ins Festspielhaus Baden-Baden. Welche Rolle spielt das für Ihre Berichterstattung?

Die künstlerische Qualität, die große Begeisterung, die die Aufführungen auslösen, und auch der sehr gute Publikumszuspruch sind für uns die Anknüpfungspunkte für die Berichterstattung. John Neumeier ist nicht nur ein Magnet für die Zuschauerinnen und Zuschauer der Aufführungen, sondern es gibt eine sehr große Schnittmenge mit den Nutzern der SWR-Kulturangebote in Fernsehen, bei SWR2 oder im Netz.

Der SWR ist ganz nah am Geschehen auf der Bühne © Kiran West

Dr. Jörn Rieckhoff

Mehr darüber, wie die Filmfassung des »Beethoven-Projekt« entstanden ist, erfahrt ihr im Beitrag der Reihe »Hamburg Ballett in Zahlen«: »Beethoven-Projekt« als Film.