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  • BallettTester »Ein Sommernachtstraum«

    BallettTester »Ein Sommernachtstraum«

    Als BallettTester durften Paula, Elise und Ole unsere Wiederaufnahme bereits in der Hauptprobe erleben. Hier erzählen sie von ihren Erlebnissen und Eindrücken.

    »Seid ihr denn des Wachens auch gewiss? Mir scheint’s wir schlafen, wir träumen noch.« (Ein Sommernachtstraum, IV Akt, I Szene)

    Am Freitagabend ging für mich ein Traum in Erfüllung. Im wahrsten Sinne des Wortes: Denn ich durfte mir zusammen mit zwei weiteren BallettTestern die Hauptprobe von »Ein Sommernachtstraum«, eine Wiederaufnahme des Hamburg Ballett, in der Staatsoper Hamburg ansehen. Nachdem wir sehr freundlich im Foyer der Staatsoper begrüßt wurden, öffnete sich pünktlich um 17:00 Uhr der Vorhang und der Prolog des Stückes begann.

    Das Stück beginnt mit den Hochzeitsvorbereitungen der Vermählung von Hippolyta (Alina Cojocaru) und Theseus (Christopher Evans). Hier bleibt vor allem die 8,5 meterlange Schleppe im Gedächtnis, die Hippolyta trägt, als sie sich, mit dem Rücken gewandt zum Publikum, im Spiegel betrachtet. Nachdem alle Vorbereitungen für die Hochzeit beendet sind, schläft Hippolyta auf einem Sofa ein und beginnt zu träumen.

    Demetrius, Helena, Puck, Lysander und Hermia im Feenwald © Kiran West

    Nach dieser schön inszenierten Einleitung, verwandelt sich das Bühnenbild in einen düsteren Feenwald, in dem sich Elfenkönig Oberon (Christopher Evans), Feenkönigin Titania (Alina Cojocaru) und der Elf Puck (Alexandr Trusch) aufhalten. Auch wenn das Bühnenbild im ersten Moment vielleicht schlicht wirkt, bleibt es nicht lange so. Durch die Tänzer wird der Wald zum Leben erweckt. Zudem bekommt alles durch die glitzernden Kostüme von Oberon und Titania etwas Magisches.

    In diesem Wald trifft sich das junge Paar Hermia (Madoka Sugai) und Lysander (Matias Oberlin). Hermia wird allerdings von Demetrius (Alexandre Riabko) verfolgt, der ebenfalls in sie verliebt ist. Demetrius wird wiederum von Helena (Leslie Heylmann) verfolgt, die in diesen verliebt ist. Elfenkönig Oberon bekommt das alles mit und beauftragt Puck damit Demetrius mit einer Blume zu verzaubern, damit dieser sich in Helena verliebt. Doch anstelle von Demetrius trifft Puck Lysander, der nun zu Hermias Leidwesen nur noch Augen für Helena hat. Ein riesiges Liebeschaos beginnt, das choreografisch sehr charmant dargestellt wird.

    Die Handwerkergruppe in »Ein Sommernachtstraum« © Kiran West

    Ab und zu zieht auch noch eine Gruppe von Männern mit einer Drehorgel durch den Wald, die zu Ehren von Hippolytas und Theseus Hochzeit ein Theaterstück aufführen wollen und im Wald einen Platz zum Proben suchen. Aus Spaß verwandelt Puck den Kopf von dem Anführer der Gruppe Zettel (Marc Jubete) in den eines Esels und Titania verliebt sich, ebenfalls durch Pucks Zauberblume, in diesen.

    Auch wenn der Titel des Stücks nach einem Traum verlauten lässt, ist die Handlung alles andere als einschläfernd! Enden tut das Stück mit einer riesigen Hochzeit, die durch wunderschöne Tänze, dem Grand Pas de deux von Hippolyta und Theseus und dem humorvollen Stück von Zettel und seiner Handwerkergruppe zum wahren Spektakel wird.

    Alles in allem ist die Inszenierung einfach ein (Sommernachts-) Traum! Meiner Meinung nach wird Shakespeares Komödie sehr liebevoll und mit viel Witz und Charme in Szene umgesetzt. Es lohnt sich also auf jeden Fall nicht nur für Shakespeare- und Ballettliebhaber sich von diesem Stück verzaubern zu lassen!

    Paula Wegner, 22 Jahre

    Ich bin Elise, 11 Jahre alt. Ich habe mir das Ballettstück »Ein Sommernachtstraum« angesehen und das ist meine Meinung dazu:

    Am Anfang war es etwas schwierig der Handlung zu folgen, weil die wichtigen Szenen oft gleichzeitig oder ganz schnell hintereinander stattfanden. Der Traum und die Wirklichkeit waren gut voneinander zu unterscheiden, gingen aber auch gut ineinander über. Am Ende wurde es etwas schleppend, da sich circa 40 Minuten nur um die Hochzeit drehten. Trotz dieser Kritik würde ich mir das Ballettstück auch noch einmal ansehen, weil es viel zu sehen und hören gibt.

    Das Ensemble als Feen und Elfen in »Ein Sommernachtstraum« © Kiran West

    Um auf das Hören zurückzukommen: das Orchester, das vor der Bühne im Graben spielte, hörte sich toll an. Die Musik passte perfekt zu der jeweiligen Stelle und weckte immer die gefragte Emotion. Das »Sehen« war auf die Tänzer, die eine tolle Leistung gebracht haben, zurückzuführen. Was mich am meisten beeindruckte: Die Kostüme und die Bühnenbilder, die fantastisch zu der jeweiligen Stelle passten. Immer wieder habe ich mich gefragt, wann die Tänzer den Baum u.a. weggeschoben haben, weil die ganze Zeit etwas passiert ist und man das gar nicht mitgekriegt hat. Außerdem kam mir die Bühne riesig vor, weil sie nicht zu vollgestellt war. Ich war überrascht, dass die Tänzerinnen und Tänzer in solchen Kleidern, besonders dem mit der langen Schleppe, tanzen konnten und es hat mir sehr viel Spaß gemacht dieses Ballett zu sehen. Wie schon gesagt, ich würde das Ballett gerne noch einmal erleben, um alles zu sehen und zu verstehen und vor allem aus Spaß. Ein großes Lob an die Tänzerinnen und Tänzer und an die Organisatoren und Macher dieses Stückes. Danke, dass ich das hier schreiben konnte!

    Elise Weber, 11 Jahre

    Die Neugier hat mich hierhergeführt.

    Es ist mein erstes Mal im Ballett überhaupt und dann gleich zu so einem Hochkaräter. »Ein Sommernachtstraum« kenne ich sehr gut, ich habe selbst schon Lysander im Theater gespielt und weiß, wie verwirrend dieses Stück von Shakespeare sein kann.

    Ich hoffe, dass ich dem Stück gut folgen kann, auch ohne den Gebrauch von Sprache. Auf der Bühne passiert viel zur selben Zeit und ich habe anfangs Orientierungsschwierigkeiten und versuche zu verstehen, wo die wirkliche Handlung stattfindet. Mit meinen Augen probiere ich überall gleichzeitig zu sein; was mich anfangs irritiert, wird zunehmend verständlicher, ich lasse es einfach auf mich wirken. Die beeindruckenden Tanzszenen kann ich noch nicht selbst erkennen, sondern merke es erst in dem Moment, wo die Fotografen wie verrückt auf den Abzug drücken und das Klackern der Kameras von allen Seiten kommt. Ich sitze mittendrin.

    Alina Cojocaru und Christopher Evans als Titania und Oberon © Kiran West

    Dennoch merke ich, wie viel ich wiedererkenne und verstehe. Es sind wirklich beeindruckende Szenen, die sich da abspielen; vor allem die Szenen von Oberon, Titania und dem frechen Puck. Sie haben etwas Mystisches im Vergleich zu den pompösen Szenen der anderen Akteure. Eine ganz andere Facette der Inszenierung sind die Handwerker, die es schaffen dem Ballett auch etwas Witziges zu verleihen. Nach dem langen und großartigen Finale bin ich sprachlos und weiß nicht so recht, was ich darüber sagen soll. Es wirkt ein bisschen so, als hätte ich drei ganz unterschiedliche Arten von Ballett gesehen, die aber am Ende in der Hochzeitsszene zusammengeführt werden.

    Es hat mich überrascht, wie man Shakespeare auch ohne seine beeindruckenden Texte auf die Bühne bringen und wie viel allein der Tanz an Emotionen und auch an Handlung rüberbringen kann.  Das Ballett im Allgemeinen wird es nicht schaffen den Platz des Theaters in meinem Herzen einzunehmen, aber die vielen Inszenierungen von John Neumeier, die ihren Ursprung bei Shakespeare haben, haben mein Interesse geweckt und es wird nicht mein letzter Besuch im Ballett gewesen sein!

    Ole Feldvoss, 20 Jahre

  • BallettTesterinnen »Sylvia«

    BallettTesterinnen »Sylvia«

    Als BallettTesterinnen durften Emma und Victoria unsere Wiederaufnahme bereits in der Hauptprobe erleben. Hier erzählen sie von ihren Erlebnissen und Eindrücken.

    Ich war gestern beim Ballett »Sylvia« und es war sehr schön.

    Beim Tanzen konnte man den Charakter der Figuren erkennen, beispielsweise die Nymphen. Die Nymphen tanzen wie stolze Wesen. Bei der ersten Szene sieht man, wie die Nymphen Bogenschießen, was mich ordentlich einschüchterte.

    Madoka Sugai als Nymphe Sylvia, Anna Laudere als Göttin Diana und das Ensemble © Kiran West

    Sylvia war für mich eine neugierige aber auch zielstrebige Figur. Ihre Neugierde erkannte ich, als sie zum ersten mal den Wald verlässt und eine andere Welt sieht.
    Die Kostüme passten zur Kulisse, beispielsweise die grünen Kleider zum Wald oder die schwarz-, rot- oder blauen Kleider zur modernen Welt. Die Musik und die Choreographie waren ebenfalls gut. Wenn es fröhliche Musik war, gab es leichte Sprünge und bei dramatischer Musik wurden wütende Sprünge und hetzende Bewegungen gemacht.

    Alles im Stück war sehr schön.

    Emma Marja Lotte Hartkopf, 12 Jahre

    Dank der Aktion BallettTester der Staatsoper Hamburg durfte ich am 03.09. gemeinsam mit einer weiteren jungen BallettTesterin bei der Hauptprobe der Wiederaufnahme des Balletts »Sylvia« von John Neumeier dabei sein. Eine Wiederaufnahme, so wurde uns erklärt, sei es, da das Ballett 1997 bereits aufgeführt worden war. »Sylvia« ist meine erste Balletterfahrung und ich hatte Schwierigkeiten, mir vorzustellen, wie ein Stück ganz ohne Text, nur mit Musik und Tanz funktionieren kann. Es hat mich überrascht, wie nachvollziehbar die Handlung und wie mehrdimensional die Figuren gerade in der Abwesenheit erklärender Sprechtexte geblieben sind.

    Madoka Sugai als Sylvia und Alexandr Trusch als Schäfer Aminta im dritten Akt © Kiran West

    Im Zentrum des Balletts steht die junge Nymphe Sylvia, beeindruckend getanzt von Madoka Sugai, die mit den geschickten Jägerinnen der Göttin Diana durch den Wald zieht und sich in der Jagd übt. Als sie eines Nachts dem Schäfer Aminta begegnet, der sich in sie verliebt, entdeckt Sylvia, geführt vom Gott der Liebe Eros (besonders ausdrucksstark und berührend getanzt von Christopher Evans), eine Welt außerhalb des mystischen Waldes und muss sich entscheiden, ob sie den jungfräulichen Jägerinnen und ihrer Mentorin Diana treu bleibt oder ihre Sinnlichkeit entdeckt.

    Das in Komplementärfarben gehaltene Bühnenbild von Yannis Kokkos unterstreicht die geheimnisvolle Atmosphäre des Nymphenwaldes und Sylvias inneren Konflikt. Mal tauchen blaue Schatten die Bühne in silbriges Mondlicht, mal betonen die Silhouetten der Tänzer*innen vor gelbem Grund den mythologischen Ursprung der Figuren. Doch auch ohne umfangreiches Hintergrundwissen um die griechische und römische Mythologie bleibt das Ballett verständlich.

    Sylvia im Tanz mit Eros/Orion (Christopher Evans) © Kiran West

    Der erste Akt beginnt schon vor der Aufführung mit dem schlafenden Endymion. Wach ist man als Zuschauer*in aber spätestens, wenn die erste Nymphe amazonenhaft von außerhalb der Bühne, fast schon aus dem Publikum heraus, den ersten Pfeil abschießt und die Jägerinnenschar unter Gebrüll auftritt. Ästhetisch und kraftvoll choreografiert springen die Tänzerinnen anmutig, mit Bögen bewaffnet in die Höhe und präsentieren ihr kriegerisches Können. Im Kontrast dazu entdeckt Sylvia, gekleidet in wallenden burgunderroten Samt, im zweiten Akt eine andere, zarte und sinnliche Seite der Weiblichkeit. Untermalt wird das Ballett von Léo Delibes Kompositionen, die mir auch als Ballettneuling überraschend bekannt vorkamen.

    »Sylvia« hat mich, begeistert und beeindruckt nach drei Akten voller Poesie und Leidenschaft, wieder in die Realität entlassen und ich bin sicher, dass das nicht mein letztes Balletterlebnis gewesen ist.

    Victoria Bernetière, 24 Jahre

  • BallettTester*innen für »Sylvia« gesucht

    BallettTester*innen für »Sylvia« gesucht

    Die Ballett-Tester*innen gehen in die nächste Runde: Erlebe John Neumeiers Ballett »Sylvia« vor allen anderen – wir vergeben 3 Plätze für die Hauptprobe am 3. September um 17 Uhr in der Staatsoper!

    Was macht ein*e BallettTester*in?
    Wir wollen von Dir wissen, wie Du das Ballett erlebt hast: Was hat Dich an der Inszenierung beeindruckt? Wie hat Dir der Tanz gefallen? Und wie hast Du die Musik empfunden? Dein Bericht wird hier auf dem Hamburg Ballett-Blog veröffentlicht – so kannst Du Deine Eindrücke und Erlebnisse mit anderen teilen.

    Wie werde ich BallettTester*in?
    Du bist zwischen 10 und 30 Jahre alt und hast an dem Termin Zeit? Dann melde dich ab sofort an. Schreib uns bis Montag, 23. August, eine Mail an schausdiran@staatsoper-hamburg.de mit ein paar Angaben zu Dir und sag uns, warum Du unbedingt dabei sein möchtest. Unter allen Einsendungen verlosen wir drei Plätze für die Hauptprobe. Die Gewinner*innen werden am 24. August von uns benachrichtigt.

    Termin:
    John Neumeier »Sylvia«
    Freitag, 3. September 2021, 17.00 Uhr
    Hauptprobe, Staatsoper Hamburg (Großes Haus)
    Für Tester*innen zwischen 10 und 30 Jahren

    Wir freuen uns auf Dich!

  • Ballett-Tester für »Ein Sommernachtstraum« gesucht!

    Ballett-Tester für »Ein Sommernachtstraum« gesucht!

    Die Ballett-Tester gehen in die nächste Runde: Erlebe John Neumeiers Ballettklassiker »Ein Sommernachtstraum« vor allen anderen – wir vergeben 3 Plätze für die Hauptprobe am 6. September um 17 Uhr in der Staatsoper!

    Was macht ein BallettTester?

    Wir wollen von Dir wissen, wie Du das Ballett erlebt hast: Was hat Dich an der Inszenierung beeindruckt? Wie hat Dir der Tanz gefallen? Und wie hast Du die Musik empfunden? Dein Bericht wird hier auf dem Hamburg Ballett-Blog veröffentlicht – so kannst Du Deine Eindrücke und Erlebnisse mit anderen teilen.

    Termin:

    John Neumeier »Ein Sommernachtstraum«
    Freitag, 6. September 2019, 17.00 Uhr
    Hauptprobe, Staatsoper Hamburg (Großes Haus)
    Für Tester zwischen 10 und 30 Jahren


    Wie werde ich BallettTester?

    Du bist zwischen 10 und 30 Jahre alt und hast an dem Termin Zeit? Dann melde dich ab sofort an. Schreib uns bis Montag, 2. September, eine Mail an schausdiran@staatsoper-hamburg.de mit ein paar Angaben zu Dir und sag uns, warum Du unbedingt dabei sein möchtest. Unter allen Einsendungen verlosen wir drei Plätze für die Hauptprobe.

    Wir freuen uns auf Dich!

  • BallettTester »All Our Yesterdays«

    BallettTester »All Our Yesterdays«

    Als BallettTesterinnen durften Jona und Evelyn unsere Wiederaufnahme »All Our Yesterdays« bereits am Freitag in der Hauptprobe erleben. Hier erzählen sie von ihren Eindrücken.

    Die langen Treppen, die roten, samtigen Sessel, die Logen und das tönende Orchester. Und ich mitten im Raum, die Bühne nur verschwommen sichtbar, alles wirkte groß und unreal auf mich. Die Bühne so weit weg und ich erwartete, dass die Tänzer genau so weit entfernt und klein aussehen würden. Doch dann kamen die ersten Tänzer und die Musik, alles war auf einmal anders, sehr groß und überwältigend. Die Melodie und der Gesang schallten laut durch den ganzen Raum und drangen bis tief in meine Ohren. Die Tänzer wirkten erhaben, sie nahmen die gesamte Bühne ein.

    Ich versuchte, eine Handlung wahrzunehmen und Zusammenhänge zu erschließen. Zwar nahm ich so etwas wie Soldaten und Mädchen wahr und ihre Verbindungen zueinander, erschuf in meinen Gedanken eine Handlung. Jedoch wurden diese immer wieder verworfen durch neue szenische Darstellungen.

    In der Pause nahm ich mir das Programmheft und begann zu lesen. Es stellte sich heraus, dass sich mein Bewusstsein nicht geirrt hatte, da das Stück tatsächlich keine greifbare Handlung hat. Mit dem Wissen begann ich, mich anders auf das Stück einzulassen, mehr auf die Tänze und die Darstellung und weniger auf die Handlung zu fixieren.

    Im zweiten Teil wurde auf die stimmliche Begleitung verzichtet, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Die gesamte Inszenierung hat mir mehr zugesagt, vor allem die eleganten Kleider. Die Solos und die Paare waren wunderbar und haben toll harmoniert, insbesondere eins hat mich stark beeindruckt. Mit welcher Leichtigkeit sie sich durch den Raum bewegt haben, war magisch.

    Jona Lotte Knippenberg, 14 Jahre

    Szene aus »All Our Yesterdays« ©Kiran West

    Die Ballettprobe am Freitagabend war eine neuartige Erfahrung für mich. Als Austauschschülerin aus China ist Ballett kein üblicher Teil meines Lebens. Als ich 14 Jahre alt war, habe ich meine bisher erste und einzige Ballettaufführung in China gesehen. Das war »Schwanensee«, getanzt von einer russischen Tanzcompanie. In Hamburg war ich jetzt als BallettTester das erste Mal bei einer Ballettprobe in einem richtigen Theater.

    Das Stück »All Our Yesterdays« setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Sie bestehen sowohl aus klassischem als auch modernem Ballett, was ich ganz besonders fand. In jedem Stück waren viele verschiedene, ausgezeichnete Balletttänzer und -tänzerinnen zu sehen. Als etwas ganz Besonderes habe ich die musikalische Begleitung durch das Orchester und die beiden Sänger erlebt. Diese Livemusik erzeugte bei mir ein ganz anderes Gefühl als Musik vom Tonband.

    Ich selber tanze kein Ballett und kann daher nur erahnen, wie schwierig die Darbietung für die Tänzer war. Bei den Darstellern wirkte jedoch nichts schwer, sondern alles war elegant. Besonders die graziösen Fuß- und Handstellungen haben mich fasziniert. An den erstaunlichen Sprüngen und Drehungen konnte ich erkennen, dass es ein Ballett von sehr hohem Niveau war. 

    Szene aus »All Our Yesterdays« ©Kiran West

    Von den zwei Teilen war mein persönlicher Favorit der erste: »Soldatenlieder«. Verglichen mit dem zweiten Teil, bei dem ich keine zusammenhängende Handlung erkennen konnte, hat »Soldatenlieder« für mich eine Geschichte, die ich verstanden habe. Auch hat mir hier die sehr emotionale Darstellung gefallen. Die Musik wirkte zunächst leicht und glücklich, ist dann immer schwerer und schwerer geworden und am Ende war sie richtig traurig. Dazu passend hat sich auch der Tanz verändert: Die Gruppentänze wirkten fröhlich, die Solotänze melancholisch. Besonders die Choreografie der Gruppentänze hat mich beeindruckt.

    Bühnenbild und Licht waren sehr schlicht. Auch die Kostüme waren nicht so typisch, wie ich sie bei einer Ballettaufführung erwartet hätte. Ich empfand sie als eher unauffällig, wobei die Farbzusammenstellungen durchaus interessant waren und Rückschlüsse auf die Geschichte zuließen. Bei dem zweiten Teil »Fünfte Sinfonie von Gustav Mahler« gab es die auffälligsten Kostüme, die mit ihren Farben und Schnitten besonders bei den Sprüngen einen tollen Bühneneffekt produziert haben.

    Insgesamt war der Abend ein tolles Erlebnis für mich und ich bin dankbar, dass ich BallettTester sein konnte. Gerne würde ich weitere Stücke des Hamburg Ballett sehen und freue mich auf meinen nächsten Besuch.

    Evelyn Zhou, 16 Jahre

  • BallettTester »Orphée et Eurydice«

    BallettTester »Orphée et Eurydice«

    Als BallettTesterinnen durften Louisa, Sina und Lucy bereits am Freitag John Neumeiers Inszenierung von Glucks Oper »Orphée et Eurydice« während der Hauptprobe erleben. Auf unserem Blog und dem Blog der Staatsoper berichten sie von ihren Eindrücken.

    Als der Vorhang aufging, fühlte ich mich so, als würde ich mitten in einer Ballettprobe sitzen. Das einfache Bühnenbild, welches sich an jede Szene anpasste, ließ einen in die Geschichte eintauchen. Ich konnte den Schmerz von Orpheus gut nachvollziehen, als seine geliebte Eurydike starb. Diese Eingangsszene gefiel mir sehr, da man sich in alle Trauernden, welche Schwarz gekleidet auf der Bühne tanzten, hineinversetzen konnte. Das dramatische Bühnenbild mit dem im Nebel stehenden Auto im Hintergrund und die lange Arie, in der sich Orpheus seinem Gefährten Amor anvertraut, berührt einen sehr.

    Als die beiden sich schließlich auf den Weg in die Unterwelt machen, ließen einen die Furien, welche fantastische, mit glitzernden Steinen besetzte Kostüme trugen, regelrecht zusammenzucken. Diese tanzten ausdrucksstark und aggressiv. Man konnte erkennen, dass sie sich gegen Orpheus stellten und versuchten, ihn von seiner Geliebten fernzuhalten. Doch der singende Orpheus brachte sie zum Schmelzen.

    Als Orpheus nach seiner langen Reise durch die Unterwelt endlich bei Eurydike ankommt, rührt einen die Szene zu Tränen. Dass er sich nicht umdrehen darf, macht einen wütend. Man fühlt den Schmerz von Eurydike, die an der Liebe von Orpheus zweifelt, und erlebt, wie Orpheus mit sich ringt und sich eigentlich zu seiner Geliebten umdrehen will.

    Das Ende fand ich wunderschön und tröstlich: Denn die Botschaft, dass die geliebten Seelen immer mit einem sind, egal was man tut und wo man sich gerade befindet, erreicht einen durch die immer wieder als Braut erscheinende Eurydike sehr gut. In jeder alltäglichen Situation wie zum Beispiel im Ballettsaal steht sie, unsichtbar für die anderen, neben ihm und drückt die immerwährende endlose Liebe der beiden aus.

    Louisa, 14 Jahre

    Orphée et Eurydice © Kiran West

    Die schöne Eurydike stirbt! Dargestellt als Autounfall. Die Zuschauer hören passende Geräusche dazu, im nächsten Moment steht ein kaputter Kleinwagen auf der Bühne und die leblose Eurydike liegt davor. Die Trauer wird durch die schwarze Kleidung der Tänzer eingefangen.

    Das Bühnenbild ist sehr klar und einfach. Deutlich ist für mich eine moderne Struktur zu erkennen. Bei manchen Szenen sieht es sogar fast futuristisch aus. Weiße Wände und Spiegel geben dem Raum auf der Bühne eine klare Linie und doch eine Weite. Aktiv werden alle beim Steuern des Bühnenbilds mit eingebunden. Tänzer schieben Wände, sind Deko und Darsteller zugleich. Ohne viel Steuerung von außen kommt das Bühnenbild hier aus, so wirkt es zumindest auf die Zuschauer.

    Beim Betreten der Totenwelt muss Orpheus Furien und Geister mit seinem Gesang überzeugen. Alle sind in weiß gekleidet. Am besten gefallen mir hier aber die drei schwarzen Wächter! Ihre Kostüme sind Ganzkörperanzüge, die selbst das Gesicht aus unserer Entfernung nicht klar erkennen lassen. Ihre Bewegungen erscheinen wie ein Spiel miteinander – herausragende Rollen und Leistungen der drei Kreaturen! Sie haben mich am meisten beeindruckt am Abend.

    Als die wiedervereinten Liebenden sich auf den Weg zurück in die normale Welt machen, beginnt ein Streit über die meidenden Blicke des Ehemanns. Das Bühnenbild wechselt hierbei durch sich drehende Wandelemente, die durch schwarz gekleidete Tänzer bewegt werden. Außer diesen Wänden braucht das Bild nicht mehr. Die Energie entsteht durch den Gesang und die Konversation der beiden.

    Sina, 29 Jahre

    Orphée et Eurydice © Kiran West

    Es war für mich die erste Inszenierung bei der sowohl Oper als auch Ballett mitgewirkt haben. Daran muss man sich als Zuschauer auch erstmal gewöhnen, kann es aber auch umso mehr genießen. Der Handlungsrahmen von John Neumeier ergänzt das Stück hervorragend und macht die Geschichte schlüssiger. Der Solistengesang hat mir gut gefallen, vor allem die Stimme der Eurydike habe ich sehr genossen. Der Gesang wurde gut mit der Inszenierung auf der Bühne verbunden und wirkte nie wie eintöniger Operngesang. Der Tanz hat mir sehr gut gefallen. In der Regel waren es Gruppentänze aus denen immer wieder ein Paar hervorstach, es wurde viel variiert. Die vielen Hebefiguren waren spektakulär.

    Auch besonders gefallen haben mir Bühnenbild und Kostüm. Die Teile des Bühnenbildes waren großartig – multifunktional und trotzdem simpel gehalten. Generell fand im Bühnenbild viel Bewegung statt, durch die Spiegel konnte man teilweise eine dreidimensionale Sicht auf das Geschehen haben.

    Lucy, 20 Jahre

  • BallettTester »Bernstein Dances«

    BallettTester »Bernstein Dances«

    Vor der Wiederaufnahme von John Neumeiers Ballett »Bernstein Dances« durften drei junge BallettTester das Stück bereits vor allen anderen bei der Hauptprobe erleben. Wir freuen uns sehr, dass Jonna Lorenz, Yannick Klix und Janine Altmiks ihre Eindrücke und Erlebnisse mit uns teilen:

    Als ich gesehen hatte, das man als BallettTester eine Hauptprobe des Hamburg Ballett in der Staatsoper sehen kann, wollte ich unbedingt mitmachen. Ich habe selber schon seit fünf Jahren Ballettunterricht in Kiel, und es fasziniert mich immer wieder aufs Neue, die Ballettprofis auf der Bühne zu erleben. Nun durfte ich also das erste Mal in der Hamburgischen Staatsoper ein Ballett sehen: »Bernstein Dances«, eine Ballettrevue mit der Musik von Leonard Bernstein.

    Mir haben die Musik und natürlich auch die Choreografie sehr gut gefallen. Die Tänzer haben jede Emotion toll dargestellt, sodass man genau sehen konnte, was sie gerade fühlen. Die Musik und die Tänze waren sehr abwechslungsreich: von lustig und fröhlich bis spannend und dramatisch war alles dabei. Das in dem Stück auch Sänger mitwirkten, hat mich sehr überrascht. Die Sopranistin Dorothea Baumann und der Bariton Oedo Kuipers haben fantastisch gesungen. Die Kostüme waren relativ einfach und schlicht gehalten, dies passte jedoch sehr gut zu dem Stück. Dieser Abend war ein besonderes Erlebnis für mich.

    Jonna Lorenz, 12 Jahre

    Bernstein Dances © Kiran West

    Zum einhundertsten Geburtstag des wohl einzigartigen Dirigenten, Komponisten und Musikvermittlers Leonard Bernsteins nimmt das Hamburg Ballett seine »Bernstein Dances« wieder ins Programm. Bevor jedoch der erst 23-jährige Christopher Evans in der Rolle Bernsteins sein Debüt als jüngst beförderter Erster Solist geben kann, wird zwei Tage vor der großen Saisoneröffnung ein letztes Mal geprobt. Neben John Neumeier, der künstlerischen Leitung und uns drei BallettTestern haben noch einige Fotografen und ein paar Mitarbeiter Platz genommen, ansonsten ist der Saal der Staatsoper so gut wie leer.

    Neben dem Leben Bernsteins steht der Abend im Zeichen von Liebe und Erotik: Als niemand Geringeres als »Eros« persönlich greift Alexandr Trusch immer wieder in das Geschehen und Leben Bernsteins ein.

    Das Ballett beginnt mit der Ouvertüre zu »Candide«. Angekommen in New York kann Evans dem Vorwurf der Verschwendung von Zeit und Geld nur die eigene Überzeugung entgegenhalten, Talent zu besitzen. In der Metropole fällt es ihm zunächst schwer, Fuß zu fassen. Doch er soll recht behalten: Die Liebe und mit ihr die Musik sind es schließlich, die ihn ankommen lassen, wenngleich der Kontrast von einsamen Nächten am Klavier und der lauten Welt des Broadways bleibt.

    Bevor es schließlich zu Bernsteins berühmtesten Werk, der »West Side Story«, kommen kann und Tony seine Maria findet, sitzt Evans als Bernstein wieder einmal nachts alleine am Klavier und probiert vergebens, die richtigen Melodien zu finden. Erst mit Zigarette im Mund will es ihm gelingen. Es sind diese Bilder – Notenpapier, Zigaretten und Klavier – die das Ballett als Hommage an Bernstein prägen. So erstrahlen bereits zu Beginn des Balletts große Portraits, die den Musiker voller Freude und Energie beim Dirigieren zeigen. Von den beeindruckenden New-York-Fotografien des Bühnenbildes ganz zu schweigen.

    Bernstein Dances © Kiran West

    Die zweite Hälfte des Abends steht musikalisch ganz im Zeichen von der »Serenade nach Platons ›Symposium‹«, jenem Gastmahl, das die griechischen Philosophen zur Diskussion über den Eros bewegte, die ihren Höhepunkt in den jazzartigen Unterbrechungen des Alkibiades findet. Das Bühnenbild fällt wieder schlicht aus: In der rechten Ecke steht lediglich eine lange ungedeckte Tafel. Es ist aber gerade diese ästhetische Schlichtheit und vor allem die der von Giorgio Armani gestalteten Kostüme, die den Fokus auf Tänzer und Musik lenkt.

    Die zweite Hälfte gestaltet sich als Wechsel zwischen zwei Schauplätzen: Im hinteren Teil der Bühne findet eine kleine Party in einer New Yorker Wohnung statt, deren Türen sich immer dann öffnen, wenn Sebastian Knauer am Klavier das Themenmaterial der »Serenade« in den »Five Anniversaries«, jenen Geburtstagsständchen, die Bernstein für einige Freunde schrieb, vorstellt. Im vorderen Teil findet die Auseinandersetzung der Tänzer mit dem Eros statt, immer dann, wenn das Orchester die »Serenade« spielt.

    Den Tänzern gelingt es, den Spirit Bernsteins aufzugreifen, echte Emotionen zu transportieren und den Zuschauer zu berühren. Unterstützt werden sie dabei von dem starken Sängerduo aus Dorothea Baumann und Oedo Kuipers, das auf clevere Art und Weise Teil der Choreografie ist, und natürlich vom Staatsorchester unter der Leitung Garrett Keasts. Zu schade, dass man bei der Generalprobe nicht applaudieren kann.

    Wen die Musik und der Spirit Bernsteins begeistert, sollte sich das Ballett auf keinen Fall entgehen lassen. Weitere Vorstellungen (mit teilweise geänderter Besetzung) gibt es noch diese Woche, ermäßigte Restkarten sind nach Verfügbarkeit an der Abendkasse für alle Berechtigten unter 30 Jahren erhältlich.

    Yannick Klix, 21 Jahre

    Bernstein Dances © Kiran West

    Am 7. September besuchte ich als eine von drei BallettTestern die Hauptprobe von »Bernstein Dances«. Ich hatte zuvor noch keine Ballettvorstellung gesehen und wusste nicht, was mich erwarten würde. Normalerweise bin ich im Genre Musical zu Hause, war aber gespannt darauf, etwas Neues zu erleben.

    Im Gepäck ein Programmheft und eine Besetzungsliste, damit ging es in den Saal. Inmitten von Fotografen nahm ich Platz und hatte einen tollen Blick auf die Bühne. Ein bisschen aufgeregt war ich schon, das hat man nicht alle Tage.

    Licht aus, Vorhang auf! Einsetzen des Orchesters, minimalistisches Bühnenbild (Drei Fotos von Bernstein und ein Flügel auf der Bühne). »Impulsanter Start« waren die ersten beide Worte in meinem Notizbuch. Die Zeit verging wie im Flug, so sehr war ich darauf konzentriert, zu folgen. Nach 2 1/2 Stunden inklusive Pause hatte ich viele Eindrücke gesammelt. Ich gebe zu, beim Ballett hatte ich aufwendige Kostüme und Frisuren erwartet, ein bisschen wie beim Nussknacker (obwohl die Stücke überhaupt nicht vergleichbar sind). Doch ich wurde überrascht.

    Die TänzerInnen waren schlicht gekleidet, was für mich für das moderne Zeitlose steht. Mir gefiel die ausgewählte Musik sehr gut, teilweise gesungen von Dorothea Baumann und Oedo Kuipers (tolle Stimmen). Das Zusammenspiel mit Tanz und Schauspiel überzeugte mich dahingehend, dass ich auch ohne Dialoge verstanden habe, welche Stimmungen und Emotionen »erzählt« wurden. Biografische Aspekte, ohne dass der komplette Lebenslauf wiedergegeben wurde. Durch die abwechselnden Stimmungen wurden die facettenreichen Seiten des Künstlers dargestellt. Mir gefiel diese Art der Umsetzung sehr gut. Alles in Allem finde ich, dass die Revue gelungen ist.

    Janine Altmiks, 29 Jahre

  • BallettTester »Illusionen – wie Schwanensee«

    BallettTester »Illusionen – wie Schwanensee«

    Vor der Wiederaufnahme von John Neumeiers Ballett »Illusionen – wie Schwanensee« durften zwei junge BallettTesterinnen das Stück bereits vor allen anderen bei der Hauptprobe erleben. Wir freuen uns sehr, dass Marlene Hausen und Katia Marin ihre Eindrücke und Erlebnisse mit uns teilen:

    Am 6. April 2018 durfte ich als BallettTesterin die Hauptprobe des Stückes »Illusionen – wie Schwanensee« sehen. Darüber habe ich mich riesig gefreut! Ich hatte zusammen mit einer anderen Balletttesterin tolle Plätze, von wo aus wir alles genau sehen konnten. Ich war überrascht, dass in dem Stück so viele akrobatische Hebefiguren gezeigt wurden; auch Räder wurden geschlagen und Flickflacks rückwärts wurden gezeigt. Das hat mir besser gefallen und war aufregender als in dem Originalstück »Schwanensee«. Sogar einige kleinere Kinder haben in dem Stück mitgespielt. Da hätte ich am liebsten auch mitgetanzt. 

    Alle Figuren wurden toll gespielt bzw. getanzt. Die Kostüme waren richtig schön – besonders die der Schwäne. Das Stück ging ziemlich lang, aber es war an keiner Stelle langweilig. Am Schluss fiel ein riesiges blaues Tuch über den König und den Mann im Schatten und die beiden wurden verdeckt und der König ertrank im See. Das war traurig, aber es sah toll aus!

    Marlene Hausen, Schülerin, 10 Jahre

    © Kiran West

    Die Geschichte von Schwanensee in einem interessanten anderen Rahmen zu sehen, hat mich bezaubert. Nach der Aufführung habe ich mich wie der König gefühlt, der sich zwischen seinen Erinnerungen und der Realität verloren hat.

    Ich hatte nicht das Gefühl, dass Menschen getanzt haben, sondern eher märchenhafte Kreaturen. Es schien mir fast so, als hätten die Tänzer keine Körper – für mich flogen sie in der Luft wie Schleier. Doch die menschlichen Gefühle konnte ich gut erkennen und mich so in die Rollen hineinversetzen…

    Die Kostüme der königlichen Zeit haben die Rollen gut dargestellt und die Farben haben sich wunderbar ergänzt. Jedes Detail, jedes kleinste Ornament war harmonisch. Das Kostüm der Schwanenprinzessin hat mich fasziniert, und die Bewegungen und die Formen der Schwäne waren äußerst gut choreografiert. Ich war mir sicher, dass vor mir Schwäne geschwommen sind und nicht Menschen, die getanzt haben. Insgesamt war das klassisch und originell.

    Das Bühnenbild ist wie ein Gemälde! Die Farben und die Musik passen zusammen und jeder Ort der Träume und der Erinnerung kontrastiert wunderbar mit den Orten der »Realität« im Stück, wo sogar das Licht, das durch die Fenster den Raum erleuchtete, realistisch schien. 

    Die Geschichte sowie die Tänze von »Schwanensee« wurden respektiert, jedoch persönlich und modern interpretiert. Ballett im zeitgenössischen Stil und mit Geschmack. Die Musik von Tschaikowsky ist natürlich transzendent, aber im Zusammenhang mit dem Licht, den Figuren und der leidenschaftlichen Interpretation ist der atemberaubende Effekt garantiert. 

    Letztendlich kann man nicht alles in Worte fassen – man muss es erleben, um zu verstehen. Wo die Worte aufhören, fängt die Kunst an. Dunkler Saal, Stille, Vorhang auf und Musik!

    Katia Marin, Erasmus-Studentin aus Frankreich, 18 Jahre