Nach fast zwei Jahrzehnten voller unvergesslicher Bühnenmomente nimmt das Hamburg Ballett Abschied von einem seiner herausragendsten Tänzer: Alexandr Trusch, Erster Solist seit 2014, verlässt zum Ende dieser Spielzeit die Compagnie.
Geboren am 26. Juni 1989 im ukrainischen Dnipropetrowsk, kam Alexandr Trusch bereits in jungen Jahren nach Hamburg, wo er seine Ausbildung an der Ballettschule des Hamburg Ballett absolvierte. Geprägt von seinen Lehrer*innen Kevin Haigen, Marianne Kruuse, Christian Schön und Irina Jacobson entwickelte er früh eine tänzerische Ausdrucksstärke, die ihn bald zum Publikumsliebling machen sollte.
Seine enge künstlerische Beziehung zu John Neumeier begann bereits während der Schulzeit, als dieser eine Schulversion von »Romeo und Julia« choreographierte – Alexandr Trusch tanzte darin die Rolle des Romeo. Später interpretierte er dieselbe Rolle in der Compagnie – der Beginn einer intensiven und langjährigen Zusammenarbeit.
Als Romeo an der Seite von Florencia Chinellato in John Neumeiers »Romeo und Julia« Foto: Holger Badekow
2007 trat er dem Ensemble des Hamburg Ballett bei, wurde 2010 Solist und 2014 zum Ersten Solisten befördert. In diesen Jahren interpretierte Trusch zahlreiche Rollen und formte seinen unverwechselbaren Stil – eine eindrucksvolle Verbindung aus technischer Präzision und emotionaler Ausdruckskraft. Bereits 2010 wurde er mit dem Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis ausgezeichnet – eine frühe Anerkennung und ein Zeichen seines großen Potenzials, das er in den folgenden Jahren weiter ausbaute.
Mit Hélène Bouchet als Der Prinz in John Neumeiers »A Cinderella Story« Foto: Holger Badekow
Ein besonderer Schwerpunkt seines Schaffens lag in der Zusammenarbeit mit John Neumeier. Neben bedeutenden Kreationen wie Vladimir Lensky in »Tatjana«, einem Engel im »Weihnachtsoratorium I–VI« sowie Prinz Désiré in der Neufassung von »Dornröschen« (2021) verkörperte Trusch zahlreiche Hauptrollen in Wiederaufnahmen des Hamburg Ballett. Unvergessen bleibt er als der labile König in »Illusionen – wie Schwanensee«, der ambivalente Herzog Albert in »Giselle« und der melancholische Prinz in »A Cinderella Story«. Ebenso prägend war er als der charismatische und zugleich in sich gespaltene Vaslaw Nijinsky in »Nijinsky«, der aristokratische Armand Duval in »Die Kameliendame«, der listige Odysseus in »Odyssee« sowie der schelmische Puck in »Ein Sommernachtstraum«.
Als Puck in John Neumeiers »Ein Sommernachtstraum« Foto: Kiran WestIn der Titelrolle von John Neumeiers »Odyssee« Foto: Kiran West
Seine unverkennbare Virtuosität und Vielseitigkeit kamen in klassischen, neoklassischen sowie zeitgenössischen Kreationen zum Ausdruck – etwa als Basil in Rudolf Nurejews »Don Quixote«, Gennaro in August Bournonvilles »Napoli«, als George Balanchines »Der verlorene Sohn« oder Prinz Florizelin Christopher Wheeldons »The Winter’s Tale«. In der noch laufenden Spielzeit brillierte er in Hauptrollen von Hans van Manens »Variations for Two Couples«,William Forsythes »Blake Works V (The Barre Project)«, Justin Pecks »THE TIMES ARE RACING«, Demis’ Volpis »The thing with feathers«sowie in der jüngsten Kreation »Silentium« von Edvin Revazov, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Leon Gurvitch Ensemble, für das Hamburger Kammerballett.
Mit Madoka Sugai in Hans van Manens »Variations for Two Couples« Foto: Kiran West
Im Rahmen der50. Hamburger Ballett-Tage ist Alexandr Trusch zum letzten Mal in der Titelpartie von John Neumeiers »Nijinsky« (15. Juli) zu erleben. Darüber hinaus tanzt er am 17. Juli und 19. Juli in den beiden erfolgreichen Premierenproduktionen der Spielzeit, »THE TIMES ARE RACING« (17. Juli) und »SLOW BURN« (19. Juli), sowie in der Nijinsky-Gala L(20. Juli), dem feierlichen Abschluss der Festtage und der Spielzeit 2024/25.
Lieber Sascha, wir sagen Danke für die Inspiration und die Schönheit, die Du uns mit Deinem Tanz geschenkt hast! Für Deinen weiteren Weg wünschen wir Dir alles Gute!
Als stürmischer Romeo, leidenschaftlicher Armand oder verführerischer Wronski – Jacopo Bellussi hat zahlreichen Figuren mit darstellerischer Tiefe und technischer Brillanz Leben eingehaucht. Nach über einem Jahrzehnt am Hamburg Ballett verabschiedet sich der italienische Tänzer nun von der Compagnie: Am 1. Juni 2025 wird er in einer seiner Paraderollen – als Romeo in John Neumeiers »Romeo und Julia« – ein letztes Mal mit dem Hamburg Ballett auf der Bühne stehen.
Jacopo Bellussi und Ana Torrequebrada als »Romeo und Julia«
1993 in Genua geboren, wurde Bellussi an der Accademia Teatro alla Scala in Mailand und an der Royal Ballet School in London ausgebildet. Nach einem Engagement beim Bayerischen Staatsballett II wechselte er 2012 zum Hamburg Ballett, wo er 2017 zum Solisten und 2019 zum Ersten Solisten avancierte.
Jacopo Bellussi und Ida Praetorius in John Neumeiers »Die Kameliendame«
Für das Ballett »Tatjana« schuf John Neumeier für Jacopo Bellussi eigens eine Figur, die wiederum an eine Romanfigur angelehnt ist, wie sie in den von Tatjana gelesenen Romanen vorkommt. Darüber hinaus kreierte Neumeier für ihn den Freund des Soldaten (Annunzio Cervi) in »Duse« und Ein Geistlicher in »Dona Nobis Pacem«, sowie Soli in »Ghost Light«, »Beethoven-Projekt I und II«, »Peter und Igor« und »Epilog«.
Jacopo Bellussi und Aleix Martínez in »Beethoven-Projekt II«
Sein umfangreiches Repertoire umfasst Hauptrollen in Balletten von John Neumeier, darunter Romeo und Graf Paris in »Romeo und Julia«, Armand Duval, Gaston Rieux und Des Grieux in »Die Kameliendame«, Graf Alexej Wronski in »Anna Karenina«, Ihr Mann in »Weihnachtsoratorium I-VI« und Prinz Désiré in »Dornröschen« (Neufassung 2021) sowie Lysander in »Ein Sommernachtstraum«. Darüber hinaus tanzte er führende Solorollen in Werken von wegweisenden Choreograf*innen wie George Balanchines »Brahms-Schoenberg Quartet« , Hans van Manens »Variations for Two Couples«, Jerome Robbins‘ »Dances at a Gathering« und Pina Bauschs »Adagio«.
Jacopo Bellussi und Xue Lin in »Anna Karenina«
Neben seinem Wirken am Hamburg Ballett zeichnete er sich durch zahlreiche internationale Gastauftritte und ein starkes gesellschaftliches Engagement aus. In seiner Heimatstadt Genua organisierte er mehrfach Wohltätigkeitsgalas deren Erlöse lokalen sozialen Projekten zugutekamen. 2024 wurde er für seinen kulturellen und gesellschaftlichen Beitrag zur Stadt mit dem Titel »Botschafter Genuas in der Welt« ausgezeichnet.
Jacopo Bellussi und Alessandro Frola in »Peter und Igor«
Für seine künstlerischen Leistungen wurde er vielfach ausgezeichnet – mit dem Premio Danza&Danza 2016 als bester italienischer Tänzer im Ausland, dem Konstanze-Vernon-Preis 2019, dem Premio Nazionale Sfera d’Oro per la Danza 2021, dem Premio Positano Léonide Massine 2022 und zuletzt mit dem Premio Internazionale per la Danza Città di Foligno 2024.
Jacopo Bellussi und Edvin Revazov in John Neumeiers »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler«
Im Sommer 2025 kuratiert er das Nervi International Ballet Festival als Künstlerischer Leiter und wird Tanz und Kultur an der italienischen Riviera mit derselben Leidenschaft, künstlerischen Integrität und Hingabe gestalten, die ihn auf der Bühne stets ausgezeichnet haben. Seine aktive Tänzerkarriere setzt Jacopo Bellussi unter anderem als Gast-Principal beim Ballet de l’Opéra national du Capitole in Toulouse fort, wo er seit September 2024 unter Vertrag ist.
Ein herzliches Toi, Toi, Toi, lieber Jacopo, für Deine kommenden künstlerischen Pfade!
Das Jahr neigt sich dem Ende zu ‒ Zeit, innenzuhalten und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen; Zeit, uns an seine großen Momente zu erinnern. Für das Hamburg Ballett war das Jahr 2024 ein besonders bewegendes, ereignisreiches und emotionsgeladenes, denn es markierte das Ende der 51-jährigen Äravon John Neumeier als Intendant und Chefchoreograf des Hamburg Ballett und den Beginn einer neuen Zeit mit Demis Volpi an der Spitze der 63-köpfigen Compagnie und der angeschlossenen Ballettschule des Hamburg Ballett.
Januar 2024
Der Beginn des Jahres wurde mit einer repräsentativen Auswahl an Balletten aus John Neumeiers über 170 Werke umfassenden Oeuvre eingeläutet: Neben dem Allzeitklassiker »Der Nussknacker« standen Signaturstücke wie »Die Kameliendame« und »Illusionen – wie Schwanensee« sowie neuere Werke wie das intime, während der Pandemie entstandene und mit dem Opus Klassik ausgezeichnete Ballett »Ghost Light« auf dem Programm.
»Die Kameliendame« Foto: Kiran West
»Ghost Light« Foto: Kiran West
Ende des Monats hatte die Ballettschule des Hamburg Ballett allen Grund zu feiern: Der Amerikaner Quinn Bates, Schüler der Abschlussklasse XIII, wurde am 31. Januar für seine Choreografie »Groovin« als einer der beiden Gewinner*innen des Young Creation Award des internationalen Ballettwettbewerbs Prix de Lausanne 2024 gekürt. Es war das dritte Mal in den vier Jahren des Bestehens des choreografischen Wettbewerbs, dass ein Mitglied der Ballettschule des Hamburg Ballett den renommierten Preis erhielt!
Miguel Artur Alves Oliveira in Quinn Bates Gewinner-Choreografie »Groovin« Foto: Silvano Ballone
Februar 2024
Anlässlich seines 85. Geburtstags am 24. Februar brachte John Neumeier sein fast 30 Jahre altes, vom Homerischen Epos inspiriertes Werk »Odyssee« auf die Bühne der Hamburgischen Staatsoper zurück – als letzte Wiederaufnahme seiner Amtszeit. Das Ballett zur 10-jährigen Irrfahrt des mythischen Helden wurde 1995 auf Einladung des Athener Opern- und Konzerthauses Megaron zur Auftragsmusik des griechischen Komponisten George Couroupos und der Ausstattung von Yannis Kokkos kreiert.
»Odyssee« von John Neumeier
Am nächsten Tag wurde der Zuschauersaal der Staatsoper in ein Kino verwandelt: Das Publikum konnte bei freiem Eintritt die ARTE-Dokumentation »John Neumeier – ein Leben für den Tanz« als exklusive Preview erleben. In der einfühlsamen Dokumentation blickt John Neumeier auf über 60 Jahre in der Welt des Tanzes zurück, erst als Balletttänzer, dann als Choreograf und später als Intendant des Hamburg Ballett und international agierender Tanzschaffender. Das zeitlose Filmporträt wurde beim 61. Golden Prague Festival mit dem Czech Television Prize ausgezeichnet.
John Neumeier bei der Neueinstudierung von »Vaslaw« in Paris Foto: Thomas Frischhut
März und April 2024
Der Frühling stand im Zeichen jugendlicher Kreativität: Anfang März hob sich im Ernst Deutsch Theater der Vorhang für die »Werkstatt der Kreativität XIV« der Absolvent*innender Ballettschule des Hamburg Ballett, die 33 umfassend gestaltete Tanzkompositionen vorstellten. Im April präsentierten 17 »Junge Choreograf*innen« des Hamburg Ballett ihre Kreationen im LichtWark in Bergedorf.
»Werkstatt der Kreativität XIV« Foto: Silvano Ballone
»Junge Choreografen« 2024 Foto: Kiran West
Am 13. April wurde die SolistinAna Torrequebrada von der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper im Rahmen des Operndinners mit dem Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis für ihre außergewöhnlichen tänzerischen und darstellerischen Leistungen geehrt.
Ana Torrequebrada in John Neumeiers Ballett »Epilog« Foto: Kiran West
Mai 2024
Der Mai war ein Monat glänzender Gastauftritte: Die Starsolistinnen Olga Smirnova und Alina Cojocaru gastierten jeweils in der Titelrolle von »Anna Karenina« und in der Hauptrolle von Laura Rose Wingfield in »Die Glasmenagerie«.
Olga Smirnova in »Anna Karenina« Foto: Kiran West
Alina Cojocaru in »Die Glasmenagerie« Foto: Kiran West
Hamburg Ballett selbst wiederum war in der Tivoli Concert Hall in Kopenhagen zu Gast mit dem Galaprogramm »The World of John Neumeier«.
»The World of John Neumeier« in Kopenhagen. Foto: Kiran West
Finale von »The World of John Neumeier« in Kopenhagen. Foto: Kiran West
Juni und Juli 2024
Die beiden letzten Monate der Saison 2023/24 waren geprägt von John Neumeiers Abschied nach 51 Jahren als Chefchoreograf und Ballettintendant des Hamburg Ballett.
Am 9. Juni erhielt John Neumeier den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste im Konzerthaus Berlin. Nach Pina Bausch ist er der zweite Vertreter der Tanzkunst in der traditionsreichen Geschichte des Ordens. Im Rahmen der Verleihung interpretieren Ida Praetorius und Alexandr Trusch John Neumeiers Beethoven-Pas de deux »Persistent Persuasion« und das Bundesjugendballett »Opus 67« von Raymond Hilbert. Neben zahlreichen prominenten Gästen nahm auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als »Protektor« des Ordens am Festakt teil.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (rechts) und der Kanzler des Ordens Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hermann Parzinger (links) zusammen mit den aufgenommenen Mitgliedern Prof. Dr. h. c. John Neumeier und Prof. Dr. h. c. Heinrich Detering Foto: Andreas Amann
»Persistent Persuasion« Foto: Kiran West
Am 30. Juni wurden die 49. Hamburger Ballett-Tage mit der Uraufführung von John Neumeiers Ballett »Epilog« eingeläutet ‒ ein intimes, kammermusikalisch angelegtes Werk für das Ensemble, das er jahrzehntelang geprägt und zu Weltruhm geführt hat, und ein bewegender Abschluss seiner Schaffenszeit in Hamburg.
»Epilog« von John Neumeier
Zu Ehren des Endes von John Neumeiers Ballettintendanz luden der Erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und der Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda am 4. Juli zu einem Senatsfrühstück ein.
Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, John Neumeier und Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda Foto: Kiran West
Der letzte Vorhang nach der glanzvollen Nijinsky-Gala XLIX am 14. Juli markierte auch das große Finale von John Neumeiers 51-jähriger Ära als Chefchoreograf und Ballettintendant des Hamburg Ballett. Es war der Höhepunkt und Abschluss seiner letzten Spielzeit und der 49. Hamburger Ballett-Tage mit zwei Wochen unvergesslicher Momente: 11 Vorstellungen des Hamburg Ballett, zwei Gastaufführungen des Birmingham Royal Ballet, »Die Unsichtbaren« des Bundesjugendballett im Ernst Deutsch Theater und ein Gesprächsabend mit Bischöfin Kirsten Fehrs und John Neumeier im Hamburger Michel.
John Neumeier inmitten seiner Tänzer*innen nach der Nijinsky-Gala XLIX Foto: Kiran West
Nach dem bewegenden Saisonabschluss in Hamburg fand das letzte Gastspiel unter der Intendanz von John Neumeier statt. Auf über 1000 Gastspiele kann das Hamburg Ballett in den fünf Jahrzehnten zurückblicken! Am 19. und 20. Juli tanzte die Compagnie im Open-Air-Theater in Nervi, nahe der italienischen Stadt Genua, John Neumeiers Erfolgsballett »Ein Sommernachtstraum«.
»Ein Sommernachtstraum« in Nervi Foto: Kiran West
Beim Schlussapplaus Foto: Kiran West
August 2024
Am 1. August 2024 trat der deutsch-argentinische Choreograf Demis Volpi die Nachfolge John Neumeiers als Intendant des Hamburg Ballett und Direktor der Ballettschule des Hamburg Ballett an. Demis Volpi war von 2020 bis 2024 Ballettdirektor und Chefchoreograf des Ballett am Rhein und begeisterte das dortige Publikum durch ein abwechslungsreiches Repertoire aus Handlungsballetten und mehrteiligen Abenden sowie zahlreichen Neukreationen. Als neuer Intendant wird er dem Publikum und der Compagnie neue künstlerische Impulse anbieten, Choreograf*innen mit anderen Tanzperspektiven präsentieren und zugleich die Tradition und beeindruckende Bandbreite von John Neumeiers Werk gegenwärtig halten. Zudem wird die Kunstform des Tanzes durch die Etablierung neuer Vermittlungsformate über die Bühne hinaus für alle Menschen erreichbar und erlebbar gemacht.
Am 26. August war der erste Arbeitstag der Spielzeit 2024/25 für das Hamburg Ballett. Der neue Intendant Demis Volpi begrüßte die Tänzer*innen und Mitarbeiter*innen im Ballettsaal Petipa im Ballettzentrum.
26. August 2024: Erster Tag der Spielzeit 2024/25 Foto: Kiran West
September 2024
Der September war der Monat der großen Anfänge: Am Auftaktwochenende des 14. und 15. Septembers stellte sich Demis Volpi gleich zweimal dem Hamburger Publikum vor: Im Rahmen der 20. Hamburger Theaternacht waren Solist*innen des Hamburg Ballett auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper mit Demis Volpis Stücken »Winter«, »Surrogate Cities« und »Allure«zu sehen. Die Ballettschule des Hamburg Ballett öffnete die Türen des Ballettzentrums und empfing die zahlreichen Gäste mit einem kontrast- und umfangreichen Programm. Ein Highlight der diesjährigen Theaternacht war die Premiere der neuen interaktiven Vermittlungsprogramme »Tanz für Mich« und »Inside Out«, die zum Mittanzen animierten und für große Begeisterung beim Publikum sorgten.
Anna Laudere und Edvin Revazov in Demis Volpis »Winter« Foto: Kiran West
»Tanz für Mich« Foto: Melanie Dreysse
Am 15. September fand die erste Ballett-Werkstatt der neuen Saison und neuen Intendanz statt. Demis Volpi begrüßte das Publikum und gab gemeinsam mit den Mitwirkenden spannende Einblicke in den Arbeitsprozess zur Premiere »The Times Are Racing«. Mit den insgesamt vier Ballett-Werkstätten, die im Laufe der Spielzeit stattfinden, knüpft Demis Volpi an die beliebte Tradition der Ballett-Werkstätten an, die 1973 von John Neumeier ins Leben gerufen wurden.
Demis Volpi bei der Ballett-Werkstatt I Foto: Kiran West
Am 28. September eröffnete Demis Volpi seine erste Spielzeit in der Hamburgischen Staatsoper mit der umjubelten Premiere von »The Times Are Racing«. Der vierteilige Ballettabend, bestehend aus Pina Bauschs »Adagio«, Hans van Manens »Variations for Two Couples«, Demis‘ Volpis »The thing with feathers« und Justin Pecks »The Times Are Racing«, nahm das Publikum mit auf einen Streifzug durch 50 Jahre Ballettgeschichte. Die Premierenserie wurde enthusiastisch aufgenommen und stimmte auf eine erfolgreiche erste Saison des neuen Intendanten ein.
»The thing with feathers« von Demis Volpi
Oktober 2024
Vom 3. bis zum 13. Oktober fand das erste Gastspiel der Saison unter der neuen Intendanz von Demis Volpi im Rahmen des Festivals „The World of John Neumeier“ in Baden-Baden statt. Das Programm umfasste Aufführungen von John Neumeiers Balletten »Endstation Sehnsucht« und »Die Glasmenagerie«, die Vorstellung der Ballettschule »Absprung IV« sowie die Uraufführung »The Hills We Climb« des Ersten Solisten Edvin Revazov mit dem Bundesjugendballett und dem Hamburger Kammerballett. Diese Produktion entstand im Rahmen der Förderung durch den von der Hapag-Lloyd Stiftung finanzierten John-Neumeier-Preis für Choreografie, der 2023 an Edvin Revazov verliehen wurde.
»Endstation Sehnsucht« Foto: Kiran West
»The Hills We Climb« Foto: Kiran West
November 2024
Am 10. November fand die zweite Ballett-Werkstatt der Saison unter der Intendanz von Demis Volpi als Benefizveranstaltung zugunsten der Organisation Hamburg Leuchtfeuer statt. Die zweistündige Werkschau widmete sich thematisch der Premiere des zweiteiligen Ballettabends »Slow Burn«.
Demis Volpi mit der Solistin Futaba Ishizaki bei der Ballett-Werkstatt II Foto: Kiran West
Dezember 2024
Am 8. Dezember feierte das Hamburg Ballett die zweite Premiere der Spielzeit. Mit dem zweiteiligen Ballettabend»Slow Burn«, bestehend aus der titelgebenden Uraufführung»Slow Burn« von Aszure Barton und der Deutschlandpremiere vonWilliam Forsythes»Blake Works V (The Barre Project)«, präsentierte das Hamburg Ballett zwei sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen tiefgehende Auseinandersetzungen mit der emotionalen Ausdruckskraft des Tanzes.
»Slow Burn« von Aszure Barton
Der Premierenapplaus war noch nicht verhallt, da fand bereits einen Tag später zum ersten Mal auf der großen Bühne der Staatsoper die traditionelle Weihnachtsfeier der Ballettschule des Hamburg Ballett statt. Die gesamte Ballettschule – von den Jüngsten der Vorschule über die Ausbildungsklassen bis zu den Absolvent*innen der Theaterklassen – stimmten mit einem bunten Tanzkaleidoskop auf die Festtage ein.
Szene aus der Weihnachtsfeier der Ballettschule des Hamburg Ballett Foto: Kiran West
Für das Hamburg Ballett geht ein besonders aufregendes, ein einschneidendes Jahr zu Ende ‒ ein Jahr, das uns große Veränderungen und außerordentlich mitreißende Momente beschert hat. Nun blicken wir mit Spannung und voller Vorfreude auf ein ebenso erfüllendes und spektakuläres neues Jahr 2025!
In unserer Reihe »Das Hamburg Ballett in Zahlen« veröffentlichen wir regelmäßig interessante Zahlen und Fakten rund um das Hamburg Ballett. Was verbirgt sich wohl hinter der heutigen Zahl?
Als Inbegriff des klassischen Balletts verzaubert Peter I. Tschaikowskys »Schwanensee« seit der Inszenierung von Marius Petipa und Lew Ivanow 1895 in Sankt Petersburg ganze Zuschauergenerationen und inspiriert zahlreiche Interpretationen. John Neumeiers originelle an den bayerischen König Ludwig II. angelehnte Fassung unter dem Titel »Illusionen – wie Schwanensee« hat seit der Uraufführung 1976 in Hamburg selbst Kultstatus erlangt.
Einer der Höhepunkte des träumerischen Werks und Sinnbild für klassische Ballettästhetik und Tanzkunst ist seit jeher der lyrische »weiße Schwanenakt«, der sich in der rekonstruierten Choreografie von Lew Ivanow als Zitat auch in John Neumeiers Version wiederfindet. Die überirdisch anmutende Schönheit der über die Bühne schwebenden Schwäne entsteht nicht nur durch die perfekt ausgeführte Choreografie, sondern auch durch die strahlend weißen, fedrigen Ballettkostüme, die im Zusammenspiel mit den flatternden Bewegungen die Tänzerinnen in einen prachtvollen Schwanenschwarm verwandeln.
Doch haben die 47 Jahre und rund 170 Aufführungen, die unzähligen Sprünge, Hebungen und Pirouetten deutliche Spuren an den von Jürgen Rose entworfenen Original-Schwanenkostümen hinterlassen: Die Flügel und Tutus haben im wahrsten Sinne des Wortes »Federn gelassen« und die weißen bestickten Satin-Oberteile ihren Glanz verloren. Für die fünfte Wiederaufnahme des Publikumslieblings im Rahmen der 50. Jubiläumssaison des Hamburg Ballett hat die Kostümabteilung der Hamburgischen Staatsoper daher in Zusammenarbeit mit dem Gewandwerk Hamburg die Schwanen-Tutus für alle Damen des Ensembles neu angefertigt.
Entstanden sind 40 aufwendig geschneiderte Haute Couture-Meisterwerke. Für jedes der 8-lagigen Tutus wurden 14 Meter Tüll und 10 Meter Federn verarbeitet. Die einzelnen Tülllagen sind miteinander durch viele separate Handstiche verbunden, die vor jeder Vorstellung kontrolliert und »nachgestichelt« werden müssen, sodass sie den schwebenden Eindruck der über die Bühne gleitenden Tänzerinnen verstärken und der »Illusion eines Schwanensees« nichts im Wege steht.
Eine Spende für die neuen Schwanen-Tutus kann über einen individuell gewünschten Betrag geleistet werden. Als Dankeschön vergibt die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper zusammen mit dem Hamburg Ballett exklusivePatenschaften für einzelne Kostüme. Mit einer Kostümspende von mind. 500 Euro kann beispielsweise die Patenschaft für das Schwanen-Tutu einer Gruppentänzerin übernommen werden, mit mind. 750 Euro die Patenschaft für das Kostüm einer Solotänzerin. Und mit einer Spende von mindestens 1500 Euro werden die Patenschaften eines Tutus der Hauptfiguren Odette oder Odile vergeben. Als Dank für die Spende werden alle Patinnen und Paten mit Namen im Kostüm verewigt. Um Spenderin/Spender oder Kostümpatin/Kostümpate zu werden, schreiben interessierte Personen eine E-Mail unter Angabe des Namens, der Anschrift und Telefonnummer sowie der Höhe der Spende an: info@opernstiftung-hamburg.de
Im »Steckbrief« stellen sich unsere Tänzerinnen und Tänzer vor, hier kommt Illia Zakrevskyi.
Name: Illia Zakrevskyi Geburtsdatum und -ort: 3.12.93 in Browary, Ukraine Engagement: Theater Hof in 2014, Hamburg Ballett seit 2016
Lieblingsfarbe: Hellblau Lieblingsfilm: Es ist unmöglich, nur einen auszuwählen: »Oldboy« (2003, Korea), »In the mood for love« (2000), »Your Name« ( 2016, Japanischer Zeichentrickfilm), »A single man« (2009), »Mr. Nobody« (2009), »American Beauty« (1999), »Alien« (1979), »Death at a Funeral« (2007), »Vanilla Sky« (2001), »Sleuth« (2007), »Audition« (1999, Japanischer Horrorfilm) und viele, viele andere! Lieblingssong: »Fratres« von Arvo Pärt und »Drift Apart« von Ben Caplan
Wenn ich kein Tänzer wäre, wäre ich … Es ist wirklich schwer vorstellbar, dass ich etwas Anderes als Ballett machen würde. Solange ich mich erinnern kann, habe ich immer Ballett getanzt und ich wusste immer, dass es mein zukünftiger Beruf sein wird. Aber ich glaube, ich würde auch gerne Pilot sein. Ich weiß nicht warum, aber ich fliege immer gerne.
Welche ist deine schönste Erinnerung mit dem Hamburg Ballett? Ich habe viele gute Erinnerungen mit dem Hamburg Ballett! Ich denke, die besten und stärksten sind Erinnerungen an Tourneen in verschiedene Länder, die ich glücklicherweise mit dem Hamburger Ballett besuchen durfte. Es ist immer sehr aufregend für mich. Und es ist nie dasselbe, immer eine einzigartige Erfahrung, die mir meistens viele schöne Erinnerungen beschert.
Worin besteht die größte Herausforderung des Tänzerberufs? Für mich als Balletttänzer ist die größte Herausforderung, gesund zu bleiben und Verletzungen zu vermeiden.
Dies oder Das …
Comedy oder Drama? Beides.
Bücher oder Filme? Filme.
Zuhören oder Sprechen? Zuhören.
Früher Vogel oder Nachteule? Nachteule.
Sommer oder Winter? Beides.
Berge oder Meer? Berge.
Familie oder Freunde? FAMILIE.
Tee oder Kaffee? Definitiv Kaffee.
Kochen oder Bestellen? Bestellen, ich bin nicht gut im Kochen.
Im »Steckbrief« stellen sich unsere Tänzerinnen und Tänzer vor, hier kommt Miguel Wansing Lorrio.
Name: Miguel Wansing Lorrio Geburtsdatum und -ort: 23.7.2001 in Bergisch Gladbach, Deutschland Engagement: Hamburg Ballett ab 2020/2021
Lieblingsfarbe: Rot Lieblingsfilm: Das ist eine schwere Frage! Es gibt so viele gute Filme, aber um einen zu nennen, den ich neulich gesehen habe, würde ich den neuen »Joker« mit Joaquin Phoenix aussuchen. Der hat mich sehr beeindruckt. Lieblingssong: Auch schwer zu sagen, momentan vielleicht »Día 14 De Abril« von Rosalía.
Wenn ich kein Tänzer wäre, wäre ich … Meine zweite große Leidenschaft ist das Schauspielern, das ich irgendwann gerne auch wieder machen will. Wenn ich etwas studieren würde, würde ich Psychologie studieren, da es etwas ist, was mich sehr interessiert.
Welche ist deine schönste Erinnerung mit dem Hamburg Ballett? Dass ich 2015/2016 als Teil der Schauspieltruppe in »Romeo und Julia« mittanzen durfte. Dieses Gefühl, wie damals auf der Bühne die Welt dieses Handlungsballettes zu meiner eigenen Realität wurde, ist mir unvergesslich. Zudem war es auch mein erstes Jahr in der Schule und damit auch das erste Mal für mich, auf so einer großen Bühne wie die der Staatsoper zu tanzen, was unglaublich Spaß gemacht hat. Auch diesen ganzen Prozess mit Proben im Ballettzentrum, Bühnenproben, Tourneen zum ersten Mal mitzuerleben, war unglaublich aufregend. Ich könnte stundenlang über diese Zeit reden …
Wer sind deine Lieblingschoreografen? Abgesehen von den Klassischen, gefallen mir Balanchine, Bournonville (vor allem sein Wilhelm Tell – Pas de deux), Jerome Robbins. Forsythe (habe ich öfters in Sommer-Intensivkursen gelernt) macht mir sehr viel Spaß zu tanzen. Sidi Larbi Cherkaoui: besonders sein Stück »Puzzle« habe ich 2012 gesehen und es seitdem nicht mehr aus dem Kopf gekriegt. Pina Bausch! Und natürlich auch John Neumeier, da er mich bis jetzt am meisten berühren konnte und seine Handlungsballette mit ihren smoothen Übergängen und emotions-fokussierter Choreografie eine fast kinematographische Wirkung haben, die alles noch echter wirken lässt und damit auch mehr berührt.
Dies oder Das …
Comedy oder Drama? Beides.
Bücher oder Filme? Beides.
Zuhören oder Sprechen? Kommt auf meine Stimmung an. Aber beides gefällt mir, wenn es interessant ist.
Früher Vogel oder Nachteule? Eher Nachteule, obwohl ich auch gerne früh schlafe, wenn ich kann.
Sommer oder Winter? Sommer.
Berge oder Meer? Ich fühle mich wohl am Meer, aber die Berge rufen auch nach mir.
Familie oder Freunde? Familie und Freunde, beides ist wichtig.
Tee oder Kaffee? Morgens Kaffee, abends Tee.
Kochen oder Bestellen? Kochen. Ist besser für die Umwelt!
Im »Steckbrief« stellen sich unsere Tänzerinnen und Tänzer vor, hier kommt Mia Petrovic.
Name: Mia Petrovic Geburtsdatum und -ort: 16.10.2001 in Novi Sad, Serbien Engagement: Hamburg Ballett ab 2020/2021
Lieblingsfarbe: Lila Lieblingsfilm: Alle Filme, in denen Leonardo Di Caprio spielt, insbesondere »The Great Gatsby«, »Shutter Island« und »Inception«. Lieblingssong: Diese Frage ist schwer zu beantworten. Meine Lieblingssängerin ist Beyoncé, ich liebe ihre Musik und wenn ich mich vor dem Training aufwärme, höre ich immer ihre Songs.
Wenn ich keine Tänzerin wäre, wäre ich … … Physikerin. Meine Physiklehrerin hat mein Talent für Physik erkannt und war sehr enttäuscht, als ich mich für Ballett statt Physikstudium entschieden habe.
Welche ist deine schönste Erinnerung mit dem Hamburg Ballett? Eine meiner schönsten Erinnerungen mit dem Hamburg Ballett ist, als ich letzte Saison noch als Schülerin der Ballettschule die Möglichkeit bekam, im Ballett »Ein Sommernachtstraum« mitzutanzen. Es war eine großartige Erfahrung, die ich niemals vergessen werde und ich bin äußerst dankbar dafür.
Wie kamst du zum ersten Mal mit Ballett in Berührung? Als ich 10 Jahre alt war, habe ich in meiner Heimatstadt ein Tanzstudio besucht. Dort hat mich eine Ballettlehrerin gesehen und mir vorgeschlagen, die Aufnahmeprüfung für die Staatliche Ballettschule zu machen. Meine Mutter war nicht so begeistert darüber. Sie dachte, dass Ballett mir langweilig wird, weil ich ein sehr aktives Kind war. Nach mehreren Monaten ständiger Bitten bekam ich endlich die Erlaubnis meiner Mutter, an der Aufnahmeprüfung teilzunehmen. Ich bestand und war unglaublich froh darüber. Ich muss gestehen, dass mein erstes Jahr ein bisschen monoton war. Die ganzen ersten Schritte der Balletttechnik zu lernen und sie jeden Tag aufs Neue zu üben, war nicht so einfach. Später haben wir komplexere, lebendigere Schritte entdeckt und es wurde interessanter. Seitdem habe ich mich in das Ballett und das Streben nach Perfektion verliebt. Ein Leben ohne Ballett kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen.
Dies oder Das …
Comedy oder Drama? Drama.
Bücher oder Filme? Manchmal mag ich ein Buch zu lesen, manchmal einen spannenden Film zu gucken.
Zuhören oder Sprechen? Zuhören, ich bin ein Podcast-Fan.
Früher Vogel oder Nachteule? Früher Vogel.
Sommer oder Winter? Sommer und alles was mit dem Sommer kommt … ☀️
Berge oder Meer? Das Meer.
Familie oder Freunde? Familie, weil auch meine engsten Freunde dazu gehören.
Tee oder Kaffee? Kaffee. ☕️
Kochen oder Bestellen? Kochen, aber ich muss mich noch verbessern.
Im »Steckbrief« stellen sich unsere Tänzerinnen und Tänzer vor, hier kommt Amelia Menzies.
Name: Amelia Menzies Geburtsdatum und -ort: 24.10.2001 in Melbourne, Australien Engagement: Hamburg Ballett seit 2020/2021
Lieblingsfarbe: Blau Lieblingsfilm: Ich glaube nicht, dass ich jemals nur einen auswählen könnte! Ich bin damit aufgewachsen, Klassiker wie »Grease«, »Singing in the Rain«, »Ferris Bueller’s Day Off« und die Harry Potters zu sehen, und als ich jung war, liebte ich »The Devil Wears Prada«. Lieblingssong: Ich bin sehr vielseitig und liebe es, neue Musik zu entdecken. Das hängt von meiner Stimmung ab, ich bin ziemlich eklektisch und liebe eine Vielzahl von Musik. Ich liebe es, neue Songs zu entdecken oder alte Favoriten wiederzuentdecken, vor allem, wenn sie mit Erinnerungen verbunden sind.
Wenn ich keine Tänzerin wäre, wäre ich … Um ganz ehrlich zu sein, könnte ich mir im Moment keinen anderen Job vorstellen. Ich bin eine ziemlich fokussierte und entschlossene Person, wenn ich mir also etwas in den Kopf gesetzt habe, neige ich dazu, es durchzuziehen, und Tanzen ist zu meinem Fokus und meiner Leidenschaft geworden.
Ich liebe es, Hobbys wie Kunst zu haben und kreativ zu sein, verschiedene Medien zu finden, um mich auszudrücken, und wenn ich also keine Tänzerin wäre, würde ich hoffentlich ein anderes Medium dafür finden. In der Schule habe ich auch gerne Naturwissenschaften studiert, besonders Biologie und Psychologie haben es mir angetan. Außerdem war ich in dieser Saison verletzt, was wirklich alles ins rechte Licht gerückt hat. Es hat mein Verständnis für mich selbst vertieft, körperlich und geistig, und ich habe mein Interesse an der menschlichen Anatomie wiederentdeckt. Ich denke, es könnte interessant sein, in einem verwandten Bereich weiter zu studieren.
Welche ist deine schönste Erinnerung mit dem Hamburg Ballett? Ich habe gerade erst als Aspirantin angefangen, aber ich fand unsere Tour nach Baden-Baden sehr schön und hoffe, dass es viele weitere wundervolle Erfahrungen und Erinnerungen geben wird.
Obwohl dies erst meine erste Saison ist, und eine ungewöhnliche wegen der Pandemie, habe ich einige wunderbare Erinnerungen mit der Compagnie gehabt. Um einige herauszugreifen, würde ich sagen, dass unsere Tournee nach Baden-Baden ein echtes Highlight für mich war. Es war das erste Mal, dass ich mit der Company in »Ghost Light« auftrat, und ich erlebte ein Gefühl der Zugehörigkeit und Gemeinschaft, das mein Herz erfüllte :). Auch der Entstehungsprozess von »Beethoven-Projekt II« hat mir sehr gefallen. Für mich war es so interessant und inspirierend, ein Teil dieser Kreation zu sein und zu sehen, wie ein ganzes Ballett zum Leben erweckt wird.
Was war dein erster Gedanke, als du erfuhrst, dass du in die Compagnie als Aspirantin aufgenommen wurdest? Ich war sprachlos!
Dies oder Das …
Comedy oder Drama? Eine gute Mischung aus beiden. Obwohl ich Australierin bin, schätze ich es, wenn jemand einen Witz reißt und das Lachen im Leben findet.
Bücher oder Filme? Ich bin eine sehr visuelle Person und daher ein bisschen ein Filmfreak.
Zuhören oder Sprechen? Zuhören.
Früher Vogel oder Nachteule? Nachteule.
Sommer oder Winter? Australischer Sommer, Hamburger Winter, die leider gleichzeitig stattfinden!
Berge oder Meer? Auf jeden Fall das Meer, das finde ich beruhigend und verjüngend zugleich.
Familie oder Freunde? Meine Freunde sind wie eine Familie.
Tee oder Kaffee? Kaffee, aber zu einer guten Tasse Tee sage ich nicht nein.
Kochen oder Bestellen? Ich liebe es zu kochen und kreativ in der Küche zu sein … mit gemischten Ergebnissen!
Im »Steckbrief« stellen sich unsere Tänzerinnen und Tänzer vor, hier kommt Hermine Sutra-Fourcade.
Name: Hermine Sutra-Fourcade Geburtsdatum und -ort: 23.10.2000 in Paris Engagement: Hamburg Ballett ab 2020/2021
Lieblingsfarbe: Türkisblau, Gelb, Rot, Dunkelgrün, ich kann nicht nur eine auswählen. Lieblingsfilm: »Ratatouille« Lieblingssong: »I Follow Rivers« von Lykke Li und alle Lieder von Johnny Hallyday.
Wenn ich keine Tänzerin wäre, wäre ich … … eine Schriftstellerin. Ich kann vielleicht immer noch beides werden.
Welche ist deine schönste Erinnerung mit dem Hamburg Ballett? Als ich noch Schülerin war, habe ich einmal das morgendliche Training der Männer der Compagnie gesehen. Ich war verblüfft darüber, wie schön eine Routineübung durchgeführt werden kann. Ich habe auch eine magische Erinnerung daran, als ich die Compagnie »Liebeslieder Walzer« von George Balanchine tanzen sah. Und natürlich daran, als wir letzte Saison mit der Compagnie »Ein Sommernachtstraum« getanzt haben!
Welche Musik inspiriert dich als Tänzerin? Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 in h-Moll op. 23, das »Adagio von Spartacus und Phrygia« von Chatschaturjan und Chopin.
Dies oder Das …
Comedy oder Drama? Komödie, aber ich bevorzuge historische und Science-Fiction-Filme, die sowieso alle irgendwann dramatisch werden.
Bücher oder Filme? Bücher.
Zuhören oder Sprechen? Zuhören, wenn es interessant ist.
Früher Vogel oder Nachteule? Ich kann beides sein, es kommt darauf an.
Sommer oder Winter? Ich kann den einen ohne den anderen nicht genießen. Können Sie das? Frühling und Herbst sind auch schön.
Welche ist deine schönste Erinnerung mit dem Hamburg Ballett? Ich finde es toll, auf Tour zu gehen. Meine schönste Erinnerung ist, als wir 2019 in Hongkong und Peking, meiner Heimatstadt, gastiert haben und meine Eltern und Freunde mich bei unseren Aufführungen sehen konnten ‒ ich bin so dankbar!
Was ist dein Lieblingsballett und wieso? Mein Lieblingsballett ist »Dornröschen«, weil es nicht wie im wirklichen Leben ist, sondern wie in einer Märchenwelt. Du kannst wie eine Prinzessin auf deinen Prinzen warten, dass kann im wahren Leben nicht passieren. Ich mag diese Art von verträumter Liebesgeschichte.